"Frankreichspezifisch kann ich leider nichts beitragen ;-)"
Ich schon, weil ich seit einem Jahrzehnt unsere Gebietslieter dort (mit)coache und so ziemlich jeden aktiven französichen Händler mit denen schon mal vor Ort besucht habe.
Frankreich ist in der Tat der grösste Markt für BETA-Mopeds weltweit. Das hat mehrere Gründe:
1. Einstiegsalter 14 Jahre, im 1. Jahr darf aber nur einsitzig gefahren werden.
2. Ländliche Strukturen mit Ausnahme weniger Metropolen (35% weniger Einwohner bei doppelter Fläche) und somit grosse Lücken im ÖPNV, die individuelle Fortbewegung erforderlich machen. Sonst findest Du nie eine Freundin...
3. Weniger Kontrolldruck durch die Rennleitung (und nein,offiziell dürfen die auch nur 45 fahren)
4. 125er erst ab 16, Führerschein teuer, Einkommen auf dem Land geringer, da behalten viele die 50er halt bis zum PKW.
5. Der grösste Anbieter Piaggio mit den Marken Aprilia, Derbi, Gilera und Laverda (kein Witz, gehört als Marke zu Vespa) ist Anfang 2021 mit Übergang auf EURO 5 aus dem Vertrieb von Mopeds ausgestiegen.
Mit Blick auf Deutschland muss man das allerdings etwas relativieren: Seit im Sommer 2021 bei uns das Einstiegsalter für den M-Führerschein in allen Bundesländern gleichermassen auf 15 Jahre gesenkt wurde, hat der Markt in unserem eigene Land deutlich an Dynamik gewonnnen. Ich rechne mit 1.200 bis 1.500 verkauften BETA-Mopeds in Germania. In Frankreich sind es traditionell um die 4.000.
Tuning ist deswegen vergleichsweise einfach, weil mittlerweile alle verbliebenen Anbieter den Minarelli AM 6-Motor einbauen. Bei uns läuft der seit 2002. Die Gesamtmenge ist so gross, dass sich die Produktion von After Market (Tuning)-Teilen durch Dritte lohnt. Da kann man fix mal 2 bis 3 k im Fahrzeug verwurschteln. Eigentlich ist das nach oben offen...und wenn der Motor mal deutlich mehr als 25 PS hat, ist ein Fahrwerksupgrade ebenfalls erforderlich.
Frank