Hallo,
die Beta RR125 Lc Bj. 2014 von meinem Sohn ist heute auf dem Weg zur Schule wohl mal ganz kurz von der Leistung abgefallen und hat auf einmal ein metallisches Klappern.
Auspuff Krümmer/Endtopf sind ca. 6 Monate alt, ist am Krümmer zwar schon rostig, sieht aber unaufällig aus.
Versuch mal ein Schraubenzieher durch Zündkerzenloch zu stecken hat beim Drehen über den OT kein erkennbares Spiel gezeigt, wie z.B. bei einem PKW, wenn die Gleitlager der Pleuel durchgefressen sind.
Ventilspiel nachstellen (war leicht an der Grenze), hat nichts gebracht.
Habe danach den E Starter mal ausgebaut, (da der manchmal beim Starten auch klackert) und von Hand übers Hinterrad angeworfen -> klackert weiter.
Also Polradabdeckung runter, nichts Auffälliges.
Danach Ölfilter seitlich geöffnet und Öl abgelassen, im Filter seitlich befanden sich kleinste Metallspäne. Der Motor hatte aber bei Vorbesitzer einen Motorschaden und einen neuen Zylinder und Kolben bekommen und ich habe den seitlichen Filter beim letzten Ölwechsel nicht getauscht, könnte sein, dass die Späne schon älter sind.
Nächster Schritt, Kupplungsdeckel weg. Unten im Deckel lag ein ca. 20 mm langer hauch dünner Metallspan (magnetisch kein Alu, könnte von einem früheren Kolbenring stammen)
Kurbelwelle hat kein Spiel, Ausgleichswelle auch nicht, Ölpumpe wackelt ein bisschen sollte aber bei Öldrucklagern auch normal sein, äußerer Kupplungskäfig hat zum dahinter liegenden großen Zahnrad, an dem es hängt leichtes Spiel, denke auch da ist eher normal.
der Ausrückstift, der mit einer Bundmutter per Sechskant in der äußeren Kupplungsplatte steckt, hat deutlich Siel wenn die 2. Mutter von außen gegengezogen wird, denke aber das ist beabsichtigt
Kettenspanner funktioniert und rastet hörbar nach, wenn man die Feder einsetzt.
Motor springt an, klackert aber. Da die wesentlichen Wellen am Motor alle Kugelgelagert sind, habe ich den Motor 3-4 Mal mit offenen Deckeln für ca. 5 Sekunden gestartet, er klackert, aber es lässt sich nicht richtig orten.
Also Motor raus und Kopf runter. Im Bereich der Wasserpumpe ist auf der Innenseite Ölschaum durch Wassereintritt, ist aber noch im Anfangsstadium und nicht die Ursache, werde ich aber beheben.
Öl selbst sieht unauffällig aus, im rechten, äußeren Gehäusedeckel vor der Kupplung hat sich in den Rippen ebenfalls ein bisschen Ölschaum angesammelt, kann aber noch nicht die Ursache sein.
Ventiltrieb sieht unauffällig aus, Nockenwelle ok, kein Spiel. Ventilsitze spontan unauffällig, schaue ich mir aber morgen nochmal genauer an.
Zahnräder von Kurbelwelle am Übertrieb auf Ausgleichswelle klackern, wenn man sie gegeneinander im Zahnspiel verdreht, sollte aber auch nicht die Ursache sein.
Kolben hat auf der Einlassseite unter den Kolbenringen sichtbare Riefen
Kolbenringe sehen unauffällig aus
Zylinder hat eher leichte Riefen, ein ca. 3 mm breiter optisch sichtbarer Bereich ist ganz leicht mit dem Finger als Vertiefung zu erfühlen und zieht sich über 2/3 des Hubs. Aber keine Scharfkantigen Gräben oder Furchen.
Lager auf dem Kolbenbolzen wirkt etwas verlottert und lässt sich im Lager leicht in die Richtung wackeln, in der das Lager führen sollte (hat aber kein erfühlbares Radialspiel)
Pleuellager auf Kurbelwelle wirkt ebenfalls etwas verlottert und hat etwas Radialspiel (schwer zu schätzen, sind aber bestimmt 2-3 Zehntel und man kann ein leichtes Klackern provozieren)
Das störende metallische Klappern läuft synchron zu den Explosionen im Motor, nicht doppelt so schnell.
Ich bin spontan etwas ratlos. Ich sehe zwar Baustellen, die man beseitigen sollte, aber die eindeutige Ursache bin ich mir nicht sicher. Pleuellager ist zwar verdächtig, aber das kommt doch bei einem Rillenkugellager nicht von heute auf morgen... hat jemand einen Verdacht oder Tipp?