Das GetzenRodeo war als Abschluss der Saison schon lange geplant, aber leider verlief die Saison nicht nach Wunsch. Jan hatte sich bei letzten Testfahrten eine gute Woche vor dem Erzberg-Rennen mit mehreren Brüchen im Bereich des Mittelfußes eine schwere Verletzung zugezogen und bedingt dadurch änderte sich die Saisonplanung von Jan erheblich. Alle im Vorfeld geplanten Starts bei weiteren Extrem-Enduro-Wettbewerben wurden ad acta gelegt und der Fokus lag auf der Deutschen Trialmeisterschaft. Nachdem diese im Herbst mit dem zweiten Meisterschaftswochenende in Osnabrück beendet war, konnte Jan wieder an seiner zweiten Karriere als Xtrem-Endurist arbeiten.
Am 10. November wurde bei herrlichem Herbstwetter das GetzenRodeo gestartet. Das Wetter hatte auch für ein entsprechendes Zuschaueraufkommen gesorgt und die Stimmung bei den angereisten 5000 war hervorragend. Dank Hauptsponsor GoldenTyre war es gelungen, mit Graham Jarvis und Andreas „Letti“ Lettenbichler zwei absolute Toppiloten aus der Xtrem-Enduro-Szene zu verpflichten. Als „Beiwerk“ zu den beiden gesellten sich Juha Salminen (8-facher Enduro-Weltmeister), Gerhard Forster, Fabien Planet (Enduro-WM-Teilnehmer), Carsten „Carl“ Stranghöner (11-facher Deutscher Trialmeister), Lokalmatador Ralf Scheidhauer (ehemaliger Deutscher Enduromeister und 2-facher Sieger des GetzenRodeo) und etliche Fahrer aus der Deutschen Enduromeisterschaft. Jan war morgens vor dem Start noch sehr unsicher über seine Chancen bei diesem hochkarätig besetzten Wettbewerb, denn die kurzfristig von BETAMOTOR zur Verfügung gestellte BETA RR350 war mehr oder weniger serienmäßig, aber auf einen anderen Fahrer abgestimmt. Leider war im Vorfeld nicht genug Zeit für größere Anpassungen geblieben, als die Umrüstung auf GoldenTyre GT216X und entsprechende GoldenTyre Mousse. Diese testete Jan während einer kurzen Runde auf der ausgewiesenen Trainingsstrecke im Griesbacher Wald. Bereits nach diesem zehnminütigen Intermezzo war sich Jan im Klaren, dass der neue GoldenTyre GT216X einen echten Wettbewerbsvorteil bringen würde.
Leider hat sich entweder Jan oder die BETA durch den gewaltigen Kanonenschuß mit dem das Rennen gestartet wurde, erschrocken, denn es ging nicht wirklich voran mit den beiden. Als wirklich Letzter verschwand er nach der Startwiese im angrenzenden Wald. Bereits nach wenigen Minuten kehrten die Toppiloten aus dem mit heftigen Schwierigkeiten gespickten Wald zurück auf die Fläche neben dem Festzelt und überraschenderweise führte mit Juha Salminen ein echter Endurist.
Jan war in der Zwischenzeit das quasi Unmögliche gelungen, denn er kehrte als 10. aus der ersten Runde zurück und hatte somit ca. 30 Fahrer in dieser Runde überholt. Doch bereits in der 2. Runde waren die Positionen bezogen und für die Fahrer begann der Kampf gegen die Renndistanz und den inneren Schweinehund. „Nach den beiden ersten Runden, die wegen meines schlechten Starts sehr anstrengend waren, spürte ich bereits die enorme Anstrengung, die mich dieser Wettbewerb kosten würde“, gab Jan nach dem Rennen zu Protokoll. Doch Aufgeben ist nicht vorgesehen bei Jan und durch seine Fähigkeiten gerade in den schwierigen Passagen der Strecke ließen ihn bis zur Beendigung der Renndauer zwei weitere Plätze gut machen. Der erreichte achte Platz ist nicht nur ob der Umstände, sondern auch absolut gesehen, ein Indiz dafür, dass Jan zur deutschen Spitze der Xtrem-Enduristen zu zählen ist.
Wie immer gibt es natürlich ein Video von Jan:
vimeo.com/54614633