umschlu schrieb:
Ist der Prüfstand denn kalibriert ?
Oft wird so ein Prüfstand nur zum Tuning benutzt. Ich mache eine Messung vom Ist-Zustand und eine Messung nach einer Tuning Maßnahme und schaue dann ob ich erfolgreich war.
Das ist jetzt kein Vorurteil von mir aber ob in Bergheim-Glessen, wo ich jede
persönlich kenne, der Prüfstand kalibriert ist, wage ich zu bezweifeln. Hat der TÜV denn keinen eigenen Prüfstand ?
Die Messungen wurden ja auf einem Prüfstand P4 des hessischen Herstellers Amerschläger gemacht, der ist seriöses Profiwerkzeug und kein selbstgestricktes Bastelteil. Der Firmensenior hat in den 80ern/90ern selbst Rennen gefahren und damals seine Vergaser- und Auspuffabstimmungen anfänglich noch illegal auf der Strasse herausgefahren. Als Elektroingenieur hat er sich dann überlegt, einen Prüfstand selbst zu entwickeln. Seine Abstimmungen waren damit offensichtlich so erfolgreich, dass ihn Rennkollegen vermehrt nach seinem „Geheimnis“ gefragt haben und er hat den Prüfstandbau dann zu seinem Beruf gemacht. Die P4 arbeiten nach dem Prinzip, dass das Hinterrad des Motorrades eine schwere Walze antreibt. Aus deren Massenträgheit und der präzise gemessenen Beschleunigung der Winkelgeschwindigkeit lässt sich die Hinterradleistung ermitteln. Unter Einbeziehung der bremsenden Schleppleistung in einer definierten Auslaufprozedur und Umrechnungen auf Norm-Luftdruck und -Temperatur wird die DIN-Leistung ermittelt. Die P4 sind relativ erschwinglich, da sie ohne Wasserwirbelbremse oder Wirbelstrombremse auskommen, allerdings kann man mit ihnen keine statischen Leistungspunkte anfahren, was Abstimmungsarbeiten einfacher machen würde. Soll heissen: Dem Prüfstand würde ich grundsätzlich glauben, allerdings kann man in der Bedienung auch Fehler machen, wenn man die Messmethodik nicht ganz verstanden hat ...