Naja, das ist nur die halbe Wahrheit. Zunächst braucht es ein zündfähiges Gemisch, um überhaupt einen Verbrennungs- bzw. Verpuffungsvorgang zu ermöglichen. Es muss also zündfähiges, aber unverbanntes Gemisch in den Auspuff kommen, um dort bei entsprechenden Temperaturen und Sauerstoff zu verpuffen...
Ein solches Gemisch entsteht aber garnicht erst, wenn die Schubabschaltung aktiviert ist, weil dann schlicht kein Sprit "bereitgestellt" wird. Wird die Schubabschaltung früh deaktiviert (bei der X ist das bei ca. 3.000 1/min der Fall, man hört es quasi...), dann bleibt halt noch relativ viel Zeit im Schubbetrieb bis zum Leerlauf.
Ein undichter Auspuff hilt dem Ganzen natürlich noch ein bisschen auf die Sprünge, besonders dann, wenn das Gemisch ansich zu fett ist, weil über die Undichtigkeit zusätzlicher Sauerstoff zugeführt wird. Das war immer die "Kunst" beim Vergaserabstimmen.
Da das Auspuffsystem der ALP sehr geschlossen ist - es gibt nur die Dichtung am Kopf und am Endschalldämpfer - und die Temperaturen im Endschalldämpfer hier für eine Selbstentzündung zu niedrig sind, käme als "Übertäter" für eine Undichtigkeit nur die Dichtung Zylinderkopf - Auspuffkrümmer in Frage. Die habe ich kontrolliert und ist intakt. Von eher theoretischer Bedeutung ist vermutlich die Möglichkeit einer undichten Schweißnaht.
Grundübel ist da eher die Tatsache, dass durch die frühe Deaktivierung der Schubabschaltung zu früh wieder zündfähiges Gemisch gebildet wird, was im Vorschalldämpfer mit z.B. dem heißen Kat eine wunderbare Zündquelle findet. Ich bin versuchsweise mal ohne Endtopf gefahren (der Unterschied im Geräusch ist nicht groß, siehe Beitrag im Auspuff-Thread), und das Schiebeknallen ist auch dann da.
Für mich ist es eher eine Modeerscheinung, denn auch bei anderen Motorrädern (und auch Autos) kann man das beobachten. Ich weiß, dass man es wegprogrammieren kann (habe ich bei meiner Guzzi gemacht!), ist also gewollt