halpgas schrieb:
I
Bin sehr gespannt auf deine weiteren "Alltagserfahrungen" damit. Halt uns doch bitte weiter auf dem Laufenden.
Mache ich hiermit. Ist ja längst überfällig.
Wie oben beschrieben und bebildert: Electric motion 5.7 (Em), Kauf Okt. 2014, Elektrik-Trialer
Zwischenbericht
Nach nunmehr ½ Jahr und ca. 45 Bstd., 900 Km in meiner unmittelbaren Umgebung gibt es nichts nachteiliges zu berichten. Sie läuft einfach unkompliziert mit wenig Wartungsaufwand. Kette spannen und ölen, 1,5 Std aufladen. Gelegentlich Schrauben nachziehen und fertig.
Die Batteriekapazität reicht für 2-3 Std. d.h. für ca. 45 Km ungetrübten Fahrspaßes. Strecke ist damit nicht wirklich zu machen, da man meistens „Vollstrom“ geben muss. Kurze Anfahrten von wenigen Kilometern (2-4) bei niedriger Geschwindigkeit (30 – 45) sind aber möglich. Die Qualitäten der Em sind zeigen sich im Gelände und nur dort.
Ein Freund hat sich eine KTM Freeride gekauft. Auf der Straße ist er besser, viel besser und schneller unterwegs. Im Gelände, d.h. Singeltrails, Waldwege, Unterholz Hügel rauf und runter, engste Wege, Pfade, also der Geschwindigkeitsbereich in dem es nicht um Geschwindigkeit geht, (bis 30 Km/h) alles kein Problem dranzubleiben oder vorneweg zu fahren. Je enger, kniffliger, Trial lästiger, desto besser macht sie sich.
Wird es richtig schwierig hat die Em. natürlich Vorteile: 70 Kg. zu 110 Kg. Sitzhöhe: 78 zu ca. 90 cm . Das Ladegerät kann man mit 2,4 Kg. noch so eben im Rucksack mitnehmen ohne das man das Gefühl hat einen Kühlschrank auf dem Rücken zu transportieren, bei der KTM ist das mit ca. 6 Kg. nicht mehr ganz so spaßig.
Zusammengefasst: Für Touren ist die Em ungeeignet, für die Fahrten vor der Haustür im Gelände der unmittelbaren Umgebung ideal. Und genau dahin wollte und will ich ja.
Nach der Arbeit Stiefel an (auch mal Protektorenhemd), Helm, Handschuhe und los.
Durch die Straßenzulassung ist der Weg ins Gelände kein Problem. Im Gelände gefällt der niedrige Schwerpunkt, der dazu beiträgt das man sich sofort sicher auf ihr fühlt. Eine richtig gute Gabel (würde ich mir auch an der ALP wünschen) von „Tech“, federndes Federbein von Sachs, kleine aber sehr wirkungsvolle Bremsen. Draufsetzen, Experimente fahren und nach 2 1/2 Stunden verschwitzt wieder Zuhause ankommen. –Genial– für mich!
Und gibt´s was zu meckern ? Klar:
Das Geräusch des Motors ist generell leiser als ein Verbrenner, -klar-.
Wenn man die Em auf sich zufahren hört, kann man aus der Ferne (15 - 20 m) ein leichtes Säuseln vernehmen. Bei weniger als 10 m kann man Motor und Kette hören. Nie laut oder unangenehm. Auf ihr sitzend oder stehend hört man je nach abverlangter Leistung schon einiges mehr – auch klar–. Es gibt anscheinend auch leicht mitschwingende Teile der Motorverkleidung die nerven können, da der Frequenzbereich höher als bei einem Verbrenner liegt und an ein Jaulen erinnert. Seltsamerweise hören das „Zuhörer“ nicht. Es scheinen sich also bestimmte Frequenzbereiche zum Fahrer hoch zu arbeiten die nur er hört. Das subjektive Fahrerlebnis kann darunter leiden, wenn man (fast) Geräuschlos und nicht nur Geräuscharm unterwegs sein will (jetzt bitte keine Wortklauberei). Das ist natürlich meckern auf hohem Niveau. Im Gelände mit anderen Trialern geht das alles in der allgeneinen Geräuschkulisse unter. Man ist eher sichtbar als hörbar.
Die Reichweite: ... bestimmt sich aus der abgerufenen Leistung und der Zeit. Haushalten ist angesagt. Anfahrt eher langsam und gleichmäßig als Trialmodus und volle Pulle. Im Gelände dann nächst höherer Modi zum wandern und rumspielen. Gibt es echte Aufgaben wie Steilauffahrten, Bäume auf dem Weg, Stufen und andere Spielereien, kann man die auch langsam meistern oder einen Modus höher gehen (Trial nass 80 %). Lange Auffahrten, trockener Untergrund, es mal abgehen lassen, heißt dann Modus 4. Aber Obacht, steigendes Vorderrad bei „schnellem“ Anfahren und in 0, nix auf ca. 45 Km/h. Egal ob Bergerauf (Obacht Vorderrad), oder Wald (Obacht Baum). Wer es mehr trialliger mag wechselt das Ritzel von 11 auf 9 Zähne. Dann liegt die Endgeschwindigkeit bei ca. 35 Km/h aber Du kommst bestimmt überall hoch. Ach ja die Reichweite: die sinkt dann natürlich.
Interessant ist noch, das im Vergleich mit der Freeride, wenn beide im Gelände gefahren werden, dir Akku der Freeride ebenso lange hält wie der der Em. D.h. im Gelände verbraucht die Freeride eher mehr als die Em. Wahrscheinlich durch die Wasserpumpe und Lüfter usw. Die Fahrzeiten sind also fast gleichlang.
Eure möglichen Fragen:
Hat es sich für dich gelohnt?, würdest Du die nochmal kaufen ?
Beide Antworten Ja.
Ideal für mein Einsatzgebiet, ideal zu dosieren, je nach dem Grad des Könnens, Reichweite: für mich ausreichend. (Raucher), Zukunftspotential: sehe ich eher bei mir.
Kosten: teuer aber....
Verbrauch: 30 €-cent für 2 ½ Stunden Spaß.
Reparaturen: Ja auf Kulanz die Reparatur (Verklebung) eines Zahnrades auf einer Welle.
Empfehlenswert ?: ...kommt darauf an für wen ?
Kosten: Steuerfrei, Vollkaskoversicherung jährlich € 170,-- (ja, der Akku ist auch mitversichert).
Bisheriger Stromverbrauch in Kw: ca. 36 Kw., also ca. € 12,--
Zusätzliche Kosten: bisher keine.
Ladung an öffentlichen E-Säulen
möglich? Mit Adapter ja.
Habe ich was vergessen ? fragt einfach nach.
Gruß und allzeit gute Fahrt,
Deko