So wie die Bremsscheibe aussieht wurde sie mal ordentlich heiß.
Die Scheibe kannst du, wenn nicht verzogen oder tief eingelaufen (unter Min Maß) mit ruhigem Gewissen weiter nutzen.
Beläge, wenn spiegelglatt, sind verglast, natürlich erneuern.
Vorher die Scheibe mit Entfetter und Lappen gründlich reinigen, Bremsenreiniger, Verdünnung, Aceton. Mit Schmirgelpapier etwas aufrauhen schadet auch nichts.
Dann zum evtl. Grund der Erhitzung?
ein Belag war stark verglast? Kolbenseite oder andere Seite?
Möglichkeit: einmal Sattel fest/schwergängig, verkantet, einmal Kolben fest/schwer gängig
Sattel in der Führung leichtgängig?
Bremskolben war und ist leichtgängig?
Dann kann es nur von der Pumpenseite herrühren, es lag stets Druck an.
Vielleicht hat ein Nutzer mal den Fußbremshebel zu hoch eingestellt und stand Stunden lang unbemerkt auf der Bremse?
Bzw. hat der Hebel einen verstellbaren Anschlag/Höhenverstellung mittels Schraube samt Kontermutter?
Oft wird der Fußbremshebel in der Höhe über den Anschlag verstellt aber die Kolbenstange, die in den Pumpenzylinder führt, nicht nachreguliert!
Vor allem wenn der Hebel nach unten justiert wird muss man die Druckstange zurückdrehen.
Es muss immer genügend Spiel vorhanden sein.
Die Kolbenstange/Hebel darf nicht sofort auf Druck gehen. Ca. zwei Zentimeter am Hebel (Fußspitze) sollten schon sein.
Ist das Spiel zu gering, ist die Rücklaufbohrung nicht ganz geöffnet, kann die Anlage die Erwärmung der Bremsflüssigkeit nicht mehr ausgleichen, sie dehnt sich aus und drückt die Kolben gegen die Beläge.
Und Wärme entsteht auch schon ohne dass du fest bremst, es reicht schon das leichte Anliegen der Beläge und die dabei entstehende Reibung!
Wenn alles wieder montiert und richtig eingestellt, Probe fahren und einige Male bremsen, Motorrad anheben und kontrollieren ob das Rad frei läuft!
Was auch sehr oft, sogar in Werkstätten gemacht wird, die Vorratsbehälter der Bremsflüssigkeit werden bei abgesenktem Niveau auf Max aufgefüllt!!
Dabei ist das, im durchsichtigen Behälter, sinkende Niveau eine Kontrolle der Bremsbelagstärke!!
Irgendwann drückt ein Hobbyschrauber die Kolben mit Gewalt, ohne den Deckel des Behälters zu öffnen, zurück um neue Beläge zu montieren und schon hast du das gleiche Problem. Anlage überfüllt, keine Ausdehnung möglich.
Die gekochte Bremsflüssigkeit würde ich natürlich auch erneuern.
Von jährlich zwingendem Wechsel gerade bei Offroadmotorrädern halte ich persönlich überhaupt nichts.
Hat man mal vor vielen Jahren als Geldquelle beim TÜV erfunden. Man entnahm aus dem Fahrzeug eine Probe und kochte das Zeugs. Oh je, oh je!!
Ach ja da war immer Wasser drin und da so gefährlich, hat man die Prüfung schnell wieder abgeschafft.
Erneure ich mal alle drei Jahre und meine Mopeds, ja auch die Straßenmaschinen, bremsen immer zuverlässig.
Bei einer Werkstatt, wo der Mechaniker behauptet es sei normal dass die Bremse ihrer Arbeit nicht nachkommt, würde ich mir schon mal Gedanken machen.