Hallo
Jo, so siehts mittlerweile wohl in ganz Europa aus. War im April mit Sohnemann in Ligurien. Hatte von einem Freund den Tipp, fahrt mal nach Imperia, dort ist alles kein Problem. Ja, ja, klar, war auch kein Problem, wir sind in die Berge, nach ein paar km gehts schon ins Gelände, die alten Mulatiers gefahren, zum Teil gut erhalten, zum Teil durch Wasser schon lange zerstört. Der Rest Pisten und freie Fläche ohne oder mit äußerst spärlichem Bewuchs. Soviel Steine hab ich noch nie gesehen. Geil, denke ich, hier kannste nix kaputt machen, hier kannst fahren bis du schwarz wirst.
Naja, jetzt weiß ich, wir hatten einfach nur Glück!
Am dritten Tag waren wir wieder unterwegs, Gipfelsturm über San Remo. Da treffen wir fünf Enduristen, waren auch so alte Säcke dabei wie ich! Betas 350, 400, Honda HM. Enduroclub San Remo. Sie haben uns eingeladen mit zu fahren. Ich bin der Überzeugung, die sehen keine Steine mehr, so haben die Gas gegeben. Sohnemann hatte mit seinem Leicht-Fahrrad TM 125 Spaß, ich Kampf mit meiner Husaberg und der nicht mehr vorhandenen Kondition.
Mir war das auch wegen fehlender Ortskenntnis manchmal schon etwas heftig. Nach einer Stunde Steine Autobahn ballern ging es dann endlich in die Trialeras. Stufen von 20 bis bis 70 cm, stellenweise eine nach der Anderen. Training pur.
In einer Pause sprach ich mit dem Anführer der San Remo Bande.
Stefano, der Präsidente, kann sehr gut Deutsch, ein Elternteil ist Deutsch. Sag ich zu ihm, hier ist es ja einfach phantastisch zum Enduro und Trial fahren. Hier kann doch keiner was dagegen haben, ist doch sicher nix verboten?? Stefano: Ja, ein schöner Platz für unseren Sport aber was wir hier machen ist natürlich alles verboten, Europa, Merkel hat es wohl vorgeschlagen und gezahlt für angewandten Naturschutz?.
Es wird nur momentan mal gerade nicht kontrolliert, sind noch keine Touristen da, so spart man sich das. Normalerweise zahlen wir mehrmals jährlich hundert Euro, aber das ist es uns wert! Ja und er lachte dabei.
Wir Enduristi haben sehr viele Gegner mittlerweile auch unter der einheimischen Bevölkerung. So zum Beispiel gibt es jetzt hier einen Verein der nach 1000 Jahren die alten Wege entdeckt hat und sich der Pflege und Widerherstellung dieser widmet. Die liegen sogar mit den Mountainbikern im Krieg, da deren, jetzt offiziellen, Strecken auch teilweise über diese Wege führten.
Ja und den Jägern hat man nun Sonderrechte eingeräumt, sie dürfen überall fahren, manche von denen machen auch schon mal Streß. Merkt ihr was? Deutschland lässt grüßen, alles zu Gunsten der Interessen von Lobbyisten
Also, wünsche euch allen viel Glück,lasst euch nicht erwischen!