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THEMA: Island Tour + Oasi Verde Videos

Island Tour + Oasi Verde Videos 31 Jan 2015 23:21 #11

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Hier der Island Reisebericht zum Island Video.

Unser Island Reisebericht.

Auf einem Motorradreise-Vortrag im Sommer 2013 lernte ich eine Frau kennen die schon viele Jahre alleine mit dem Motorrad ferne Länder bereist hat. Auf meine Frage, wo es ihrer Meinung nach am schönsten war, antwortete sie, ISLAND. O.K. also wird Island mein nächstes Ziel werden.

Mit meiner 1200 GS ?, nein, die ist zu schwer fürs Hochland und die zu durchquerenden Flüsse.
Also im Netz gestöbert und auf die Suzuki DR350 gestossen, das soll mein Island Moped werden.
Wenige Wochen später hatte ich eine, kpl. ausgerüstet mit Koffersystem und grossem Acerbis Tank.
Damit gingen die Probleme los. Alle Anlassversuche mit Kickstarter sowie anschieben hatten zu keinem Erfolg geführt.
Freunde und Mechaniker Versuchten es, das Teil bleib stumm, Neuen Sprit rein, neue Kerze, nothing.
Also in die Werkstatt damit. Nachdem mich der Mechaniker angerufen hatte und sagte ich könne das Moped abholen, fuhr ich voller Freude hin. Auf meine Frage, ist jetzt alles in Ordnung, nur ein kurzes läuft. Allerdings hatten alle Anlass Versuche keinerlei Erfolg. Auch ein 2. Reparaturversuch verlief negativ. Na Prost Malzeit, das kann ja heiter werden. Wenn mir die DR in einer Furt abstirbt und ich muss 50x antreten bevor das Teil einen Huster macht bin ich inzwischen ersoffen. Also das Teil muss weg und es muss irgendetwas ähnliches her, neu und mit E-Starter.

Wieder im Netz gestöbert und auf die Beta ALP 4.0 gestossen. Wichtig war für mich der legendäre und zuverlässige Suzuki Motor,sowie der Enduro Wander Charakter ALP4. Also Händler gesucht, Herbert Schajor gefunden, ca. 20km von mir. Er hatte eine ALP 4.0 verfügbar und ich machte eine Sitzprobe.
Für mich etwa wie eine Honda Monkey. Ich messe 2m und bringe so 135 kg auf die Wage. Aber Egal, das Teil muss her. Kurze Zeit später war ich mit Herbert handelseinig, er nahm meine DR dran und ich bestellte eine neue ALP 4. Auf eine Probefahrt habe ich verzichtet, werd scho pass´n wie der Bayer sagt. Herbert hat mir die Sitzbank um ca. 5 cm höher machen lassen, sowie eine Lenkererhöhung montiert und auch den passenden konfizierten Lenker. Übrigens Klasse, keinerlei Vibrationen.
Zwischenzeitlich habe ich auch einen Reisepartner gefunden, Klaus, auch GS 1200er Fahrer. Allerdings auch im Besitz einer 650GS X-Challenge, auch ein brauchbares Moped für Island.
Jetzt gingen die Reisevorbereitungen richtig los.Internet Recherchen, Kartenauswahl, Ausrüstung, abchecken der Distanzen zwischen den wenigen Tankstellen im Hochland bezüglich des Sprintverbrauches und der Tankvolumen unserer Maschinen. Wetter und Klima, Jahreszeitliche beste Befahrbarkeit der Hochlandpisten, Handy-Netzabdeckung, Versorgungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Da nun klar war, das die Hochlandpisten erst ab August schneefrei befahrbar sind haben wir als Termin die letze Juli und die erste Augustwoche auf Island gewählt. Allerdings war die F910 Hochlandpiste auch im August immer noch wegen unpassierbarkeit gesperrt.

Planung war, mit dem Auto und Mopedanhänger nach Hirtshals in Norddänemark. Also Fähre gebucht, direkt nach Sedisfördur mit Doppelkabine und Verpflegung im Nordatlantik-Restaurant. Hat sich gelohnt.

Jetzt ging es an die Ausrüstung. Winterklamotten, Schlafsack, Zelt usw.; Probepacken und alle Klamotten in Wasserdichte Kompressions-Beutel verpackt. Ausrüstungsliste am Schluss.

Kurz vor unserer Abfahrt gab es noch große Probleme mit Klaus seiner BMW. Bei einer Testfahrt mit vollbepackten Koffern lösten sich die Gewindebuchsen für den Kofferträgerrahmen aus dem Aluheck, somit das Aus für die Reise mit der X-Challenge. Klaus wollte somit mit seiner 1200er auf Reise gehen. Ich fand das nicht so Toll, weil sich damit unser Abenteuer-Hochland in Frage gestellt wird.
Also, Die BMW zu mir in die Firma geholt, und eine Gepäckbrücke innerhalb von 3 Tagen konstruiert und an die Maschine angebaut. Nun war die X-Challenge startklar für unser Island Projekt.

Der Tag unserer Abreise war gekommen. Wir luden die Moped´s auf und fuhren los. Es war ein heißer Sommertag mit nachmittags 35°C. In der höhe Kassel gab die Kupplung meines Caddy den Geist auf (Laufleistung 67000km!!!) Später hat sich herausgestellt das ein Kunststoffteil in der Kupplung geschmolzen war und die Krümel zwischen die Beläge geraten waren.
Was nun, Werkstattbesuch für einen Kupplungswechsel war nicht drin. Also Slow Go, mit Gas und Kupplung gespielt und Geschwindigkeit langsam aufgebaut bis die Kupplung nicht durchrutschte, Jedes neu Anfahren im Stau, jede Steigung trieben uns die Schweißperlen auf die Stirn. Um 5 Uhr früh des nächsten Tages kamen wir in Hirtshals an. Wir haben dort ein Hotel gebucht und hatten einen Tag Zeit bis zur Abfahrt der Fähre. An diesem schönen Sommertag mit Temperaturen um die 25°C fuhren wir zum Skagerag und von dort am Strand bis Hirtshals zurück. Die Befahrung der Strände ist in dieser Gegend legal und machte riesigen Spass.

Am darauffolgenden Morgen um 8 Uhr haben wir unsere Mopped´s bepackt und begaben uns zum Fährhafen.
Die Abfahrt sollt um 11Uhr 30 sein. So langsam fanden sich noch jede Menge Motorradreisende am Hafen ein, neugierig wurden die verschiedenen Motorräder und die Nummernschilder der verschiedenen Nationalitäten inspiziert. Von der Fähre war noch nichts zu sehen, die Sonne knallte auf die wartenden, es gab keine Möglichkeit sich etwas zu trinken zu organisieren und auch waren keine Toiletten auf dem abgesperrten Gelände. Inzwischen war es nach 11Uhr30 und keine Fähre in Sicht. Teils waren die Leute gelassen und auch ungeduldig.

Ja, wenn das das Thema mit der Zeitverschiebung nicht wäre. Das heißt die Abfahrtszeit ist Isländische Zeit, also 13Uhr30 MEZ. Also noch mal 2 Stunden warten. Als dann die Fähre kam, wurde diese logischerweise entladen und nach einer gefühlten weiteren Stunde beladen. Die Autodecks waren bis auf den letzten Platz von Motorrädern, Wohnmobilen SUV´S und den seltsamsten Gefährten belegt.
Vom Oldtimer Offroad LKW bis zum modernen Hummer war alles dabei.

Wir belegten unsere Kabine und enterten das Passagierdeck, ein kurzer Blick und die Bar war gefunden.
Schnell hatten wir ein Bier für unseren bayrischen Geschmack gefunden „Black Scheef“ ein dunkles malziges Bier in für Bayern würdigen 0,5l Gläsern. Das Isländische oder dänische Bier kann man vergessen, 2,25%, da hat das Wasser mehr Prozente. Inzwischen kamen wir mit den anderen Bikern ins Gespräch. Für die meisten war es die erste Islandreise und somit scharten sich immer mehr um die, die schon mal dort waren.

Am Abend des 2. Tages auf der Fähre passierten wir die Färöer Inseln, legten dort kurz an, Fahrzeuge wurden entladen , anderer wieder eingeladen, dann ging´s durch die Nacht nach Island. Am frühen Morgen wurden wir durch lautes Tuten des Nebelhorns der Fähre geweckt. Der Kabinenfernseher zeigte mittels der Deckskamera nur grau. Auf Deck pfiff ein grausliger Wind und Regen peitschte uns in´s Gesicht.

Island müsste schon lange an Backbord zu sehen sein, aber bei diesem Nebel natürlich keine Insel in Sicht. Die Fähre drehte ca. 90° nach Backbord und die Fähre lief mit reduzierter Geschwindigkeit in den Fjord in Richtung Fährhafen ein.Das Deck füllte sich mit fast allen Passagieren, die einen missmutig, die anderen gelassen. Ich denke wer schon mal hier war nimmt das alles als vollkommen normal.Langsam hob sich der Nebel und gab die Sicht auf die Ufer des Fjordes frei, Schnee bis knapp über dem Wasser. Unsere Stimmung sank auf den Tiefststand. Obendrein Wind und Regen. Aber wir wußten ja was uns erwarten konnte. Wir waren nur noch ca. 300m vom Anleger entfernt, begaben uns auf unser Car-Deck zu unseren Mopped´s und zogen uns entsprechend um. Nach einer weiteren gefühlten halben Stunde konnten wir aus der Fähre fahren. Nieselregen und schlechte Sicht begleitete uns über den ersten Bergrücken, noch dazu war die Strasse frisch aufgesplittet, also die erste Herausforderung, für alle Biker, ob Geländemaschinen, Goldwinds mit Anhänger, Harley´s, Touren und Strassenmaschinen, alle kämpften sich die ca. 20 km bei diesen widrigen Strassen und Sichtverhältnissen hier durch.
Gewässer mit kleinen blau leuchtenden Eisbergen und Eisschollen waren links und rechts der Strasse zu sehen.

Oben an dem keinen Pass angekommen, änderte sich das Wetter schlagartig, Sonne und Wollen wechselten sich ab und die Temperaturen kletterten in den unteren 2 stelligen Bereich. Dann die ersten Probleme bei einem vorausfahrenden Pärchen mit einer Multistrada und einer Sport-Ducati. Wir fragten nach ob wir helfen könnten, aber bei der Sport-Dukati ließ sich kein Gang mehr einlegen. Ein Fall für die Werkstatt und den ADAC.
Die beiden mussten dann mit 2 mal Gepäck zu zweit weiterreisen. Von anderen Bikern erfuhren wir, das die Maschine innerhalb einer Woche wieder klar gemacht wurde und dann ging es auch schon wieder zurück nach Deutschland. Wir fuhren nach Egilstadir, liefen eine Tankstelle an, kämpften dann mit den verschiedensten Kreditkarten und der Funktion des Tankautomaten. Dann zur Bank wo wir Geld abhoben und umtauschten. Zuletzt noch in den Supermarkt und dann weiter nach Süden am See entlang auf der Suche nach einem geeignetem Campingplatz.

Dort angekommen suchten wir uns eine einsame Ecke, bauten unsere Zelte auf und richteten uns den Umständen entsprechend ein. Ohne Gepäck machten wir uns auf Erkundungsfahrt Richtung Südost, ein starker Wind blies und in´s Gesicht, die Strasse wechselte von Teer auf Schotter. Jetzt konnten wir uns richtig austoben, mit 70-80 kmh bretterten wir über die Piste bis schwarze bedrohliche Wolken über den Küstenbergen auftauchten und uns zu Umdrehen veranlasste. Wir schlugen uns seitlich in die Hügel und suchten Pfade und Wege zurück u unserem Campingplatz. Inzwischen hat dort der Wind nachgelassen und die Temperaturen kamen nahe an 20°C heran.
Wir machten Brotzeit und gingen so um 9 Uhr MEZ schlafen, zumindest versuchten wir es, denn es wird einfach nicht Dunkel und im Zelt war es immer noch Tag hell. Endlich eingeschlafen ging draussen der Punk ab, schreiende Kinder, fussballspielende Erwachsene und allgemein hoher Lärmpegel. Ein Blick auf die Uhr zeigte 12 Uhr MEZ, es kann doch nicht sein das hier um diese Zeit keiner schläft, um 12 Uhr ist laut Campingordnung absolute Ruhe angeordnet.

Ja, wieder mein Problem mit isländischen Zeit, für die ist es ja erst 10 Uhr und da die Isländer im Hochsommer meist nicht arbeiten und die Kinder Ferien haben, wird diese kurze Zeit des Sommers intensiv genutzt. Verständlich !
Nur haben wir diesem Rechnung getragen und immer soweit abseits wie möglich einen Schlafplatz gesucht, nur war das auch nicht immer die Lösung, denn die Campingplätze füllen sich erst gegen Abend und auch noch bis 10 oder 11 Uhr isländischer ZEIT.
Am nächsten Morgen sind wir dann um ca. 7 Uhr MEZ aufgestanden und haben uns in die überaus sauberen und geheizten Sanitäranlagen begeben, gefrühstückt, Mopped´s beladen und zur ersten Tour gestartet.
Plan war über eine gestrichelte Strasse, was sich in der Realität als erste Herausforderung darstellte. Nach öffnen eines Drahtzaunes was wir als Weidezaun interpretierten und der ersten Wasserdurchfahrt fuhren wir eigentlich in´s Ungewisse.

Am Ende unserer 1. Teilstrecke war der Jakulsa, ein großer Fluß und eine Brücke über diesen war in der Karte nicht eingezeichnet. Der Pfad führte uns über Schotter, Morast, durch steinige Flüsse und Vulkanasche, für den ersten Tag mit dem ganzen Gepäck schon eine Herausforderung. Wir erreichten den Fluss, fuhren diesen in Richtung Flussabwärts entlang und fanden eine Brücke über diesen. Nach Überquerung fuhren wir eine Schottenpiste Flussaufwärts zu einer 40 km entfernten Tankstelle, die leider schon vor 2 Jahren geschlossen wurde. Zum Trost gab´s leckeren Kaffe und Kuchen.Jetzt hatten wir ein Problem. Der errechnete Sprit um die 350 km über die F910 zu bewältigen war nicht mehr ausreichend. Die Planung wurde umgebaut und nur noch bis zur Askja und dann über die F88 nach Möduraladur abgestgeckt. Dort soll es eine Tankstelle geben.

Im übrigen wurde unsere Tour durch das Hochland im wesentlichen durch die Tankmöglichkeiten bestimmt.
Wir hatten jeweils ca, 10 Liter im Tank und ca. 8-10 Liter in den Reservekanistern. Um 10Uhr Abends erreichten wir den Campingplatz an der Askja, es war kalt, und ein starker Wind machte das Zelt aufstellen zu einer echten Herausforderung.
Als erstes räumten wir die Steine für den Stellplatz auf die Seite, denn der Zeltplatz war ein Lavafeld. Wir nahmen die Koffer von unseren Mopped´s ab um jeweils eine Sitzgelegenheit sowie ein Tischchen zu haben. Klaus packte seinen Camping Gaskocher aus und wollte sich eine Fertigmahlzeit zubereiten. Nach einer gefühlten viertel Stunde bis 20 Minuten kocht immer noch kein Wasser. Da ich meine Mahlzeit nach ihm zubereiten wollte verließ mich die Geduld und ich packte meinen Benzinkocher aus, noch nie benutzt (sollte man schon mal Zuhause gemacht haben) las ich die Bedienungsanleitung
und brachte das Teil zum funktionieren. Im nu war das Wasser heiß und der Topf nagelneu und glänzend aus Edelstahl nur noch ein schwarzes etwas.

In den nächsten Tagen habe ich das Problem in den Griff bekommen und war um diesen kleinen Benzinkocher froh. Gas kann man bei niedrigen Temperaturen vergessen. Noch dazu hat man sofern noch Benzin im Kocher ist, eine Notration falls mal der Sprit ausgeht und sei es nur für 5 Kilometer.
Unser Tun erweckte die Aufmerksamkeit einiger deutscher Geländewagenfahrer die sich unweit unserer Zelte zu einer Wagenburg formiert hatten. Im inneren hatten sie einen Biertisch und Bänke windgeschützt aufgestellt. Wohl aus Mitleid über unser spartanisches Quartier und unsere Kochversuche haben sie uns eingeladen unser Mahl in ihrer Wagenburg zuzubereiten. Ich lehnte dankend ab, mit dem Kommentar, wir wollten das so und wir müssen da durch, ist unser 1. mal. Übrigens haben wir einen Tag später erfahren, daß in der Caldera der Askja wo auch Menschen baden, in der Nacht ein Erdrutsch stattfand der eine Flutwelle im Vulkansee von 15 Metern verursachte. Da das Ereignis zur Nachtzeit stattfand waren keine Opfer zu beklagen.

Nach einer einigermassen verbrachten Nacht brachen wir auf in Richtung F88 Richtung N1, Möduruladur.
Die F88 war bis auf die Furten, die einen ungewöhnlich hohen Wasserstand aufwiesen, gut befahrbar. Nur einen Tag später waren die Furten unpassierbar und wurden von den Rangern für 2-3 Tage gesperrt. Im übrigen war die Wahl unserer Mopped´s goldrichtig, denn einige Groß Enduros sind in den Furten abgesoffen, allerdings auch eine Beta Alp 4.0, zum Glück nicht meine.

Angekommen in Möduruladur bauten wir im Regen unsere Zelte auf und dann ab in das kleine Dorfgasthaus. Die Frage nach Bier mit etwas mehr als 2,25% wurde beantwortet „ sind 11% genug?“, wir haben uns dann lieber für 7% entschieden. Am nächsten Morgen tankten wir unsere Mopped´s an der Dorftankstelle, die in urigen Holzhäuschen untergebracht war, auf. Dann ging es an zum Dettifoss (Wasserfall, gewaltig) dann weiter nach Norden an die Küste. Dieser folgten wir nach Westen entlang der Fjorde und Buchten. Ein grandioses Panorama tat sich auf, blaues Meer, grüne Wiesen, schneebedeckte Berge und Vulkankegel. Wilde Pferdeherden sowie eine Unmenge von Schafen säumten unseren Weg. Das Verhalten der Schafe zu verstehen ist fast lebenswichtig. Bei Näherkommen laufen die einen nach rechts, die anderen nach links, unmittelbar danach wechselten die Schafe die in die falsche Richtung (entgegen dem Leithammel) gelaufen waren wieder über die Strasse auf die andere Seite. Da kann es ganz schön knapp werden. Also Kurzstudium, wie ticken Schafe?

Die nächsten Tage waren von grandiosen Landschaften, Tracks und Pisten geprägt. Ich weiß nicht mehr wie viele male wir durch Bäche und Furten gefahren sind, das Wasser war glasklar und man muss auf Island nur wenig Wasser im Gepäck mitführen, man kann dort aus jedem Bach direkt seinen Durst stillen. Bei warmen Wasser sollte man lieber Abstand nehmen davon zu trinken, denn da ist dann Schwefel drin. Wir haben die Insel von Nord nach Süd durchquert und sind nach Vik gefahren, einem etwas grösserem Küstenort.

Dort bei starkem Wind die Zelte aufgebaut, Verpflegung im Supermarkt eingekauft und frühzeitig schlafen gelegt. Gegen 10 Uhr kam Regen auf der in der Nacht dramatisch zunahm und der Wind frischte auf Sturmstärke auf. Mein Zelt war gefühlt nur noch halb so hoch und ich befürchtete das dieses 80 Euro Iglu Zelt die Nacht nicht überstehen würde. Klaus hatte ein Salewa Trekkingzelt, das allerdings schon in die Jahre gekommen war und somit die Nähte nicht mehr dicht waren. Die Stimmung von Klaus am Morgen möchte ich hier nicht kommentieren. Wenn es in Island regnet, dann waagerecht mit Windstärke 8-10.

Fazit: Sollte ich nochmal nach Island mit Zelt reisen, dann nur mit einem hochwertigen Tunnelzelt wo das Innenzeit schon beim Aufbau eingehängt ist. Die Wettervorhersage für die nächsten 3 Tage verhieß nichts gutes, Starkregen ohne Unterbrechung. Also richtete sich unsere weitere Planung entsprechend Wetterlage. Wir mussten also nach Norden um dem Regen voraus zu eilen. In Island gibt es 2 Wetter, das südlich der grossen Gletscher und das nördlich. Im Sommer ist im Süden die Regenwahrscheinlichkeit wesentlich höher.
Da wir nach Norden mussten konnten wir die Gletscher, Wasserfälle , Geysire und Schwefelquellen nicht besuchen, aber die kann man ja in Internet besser betrachten als inmitten von hunderten Menschen und Fotoapparaten. Wir wollten ja sowieso Island abseits der großen Touristenattraktionen erkunden.

Unsere weitere Reise ging zu den Westfjorden, dann nach Osten zu unserem Ankunftshafen. Da es auch hier wieder regnete buchten wir über das Smartphone einen Tag zuvor ein Zimmer, wir hatten keinen Bock mehr im Regen die Zelte auf und nass wieder abzubauen. Die Vor-Reservierung war unser grosses Glück, denn am Vorabend der Abfahrt kamen hunderte von Reisenden mit Ihren Womo´s, SUV´S und Motorrädern an wovon viele noch ein Zimmer haben wollten aber dieser kleine Ort diese natürlich nicht aufweisen konnte.

Im übrigen ist in diesem Ort wirklich der Hund begraben. Alles total runtergekommen. Am nächsten Morgen wurden die Mopped´s verladen und die Fähre machte sich auf den Weg nach Dänemark. Dann abends die Heimreise über 1300 km mit der defekten Kupplung meines Caddy´s angetreten und am kommenden Morgen un 8 Uhr ohne weiteren Zwischenfall zu Hause angekommen.

Diese Reise wird mir lange in Erinnerung bleiben. Ob ich noch mal nach Island möchte ?, ich glaube nicht, denn es gibt auf dieser Erde noch vieles zu entdecken.

P.S. Ich hoffe ich habe Euch nicht allzu sehr gelangweilt.

Gruß Gerd (Alperer)


Ausrüstung:

Motorrad: Alp 4.0 mit Alu-Koffer Gepäcksystem (Koffer als Tisch und Sitzgelegenheit nutzbar und Wasserdicht)

Benzinreserve: mindestens zusätzlich 10 Liter, Distanzen im Hochland von Tanke zu Tanke bis zu 350 km.

Zelt: 3-Mann Iglu-Zelt, habe ich alleine genutzt, (Größe wichtig wegen nasser Klamotten und Ausrüstung); Iglu-Zelt für Island absolut unbrauchbar. Hochwertiges Tunnelzelt mit schon integriertem Innenzelt besser.

Schlafsack: Komfortklasse 5°C

Gepäcksack: 70Liter (Louis)

Kleidung: Winter-Funktionswäsche, Regendichte Motorradkleidung, Regenjacke und Hose getrennt. die Hose habe ich bei Strecken mit vielen Furten und Pfützen angehabt, da bleiben die Füsse trocken. Klettband dehnbar um die Hose und Stiefel. Wasserdichte Trekking-Kniestrümpfe, besser als Neopren, da fallen alle Menschen im Umkreis von 5m um wenn du die ausziehst. Dieses Problem gibt es bei Trekking-Kniestrümpfen nicht und die Füsse bleiben trocken im Gegensatz von Neopren, da muss ein Wasserfilm drin sein um zu wärmen. Watstiefel und Regenüberziehstiefel kann man vergessen. Letzter waren nach der 1. Furt kaputt. Watstiefel müssen bei der Einfuhr nach Island nachweislich desinfiziert oder neu sein. Sturmhaube und Mückennetz für den Kopf. 2-paar Wintermotorrad-Handschuhe.
Slipeinlagen (gibt es auch für Männer, tragen auch Radfahrer, die nicht jeden Tag die Radlerhose wechseln können) Wasserdichte Kompressionsbeutel für Unterwäsche, Dokumente und Wasserempfindliche Teile)

Kocher: Auf alle Fälle Benzin, denn Camping-Gaskocher funktionieren bei niedrigen Temperaturen nicht zufriedenstellend.

Verpflegung: Notrationen für 6 Tage falls wir eingeschneit werden. (Absolut auch im Sommer möglich)

Kartenmaterial: Körtabook, im Internethandel beziehbar. Die örtlichen Karten sind auch recht gut.

Navigation: Vorbildliche Strassenbeschilderung, man kann durchaus ohne Navi auskommen. Navi funktioniert eigentlich überall. Strassen wie zum Beispiel „N1“ Hauptstrasse meist asphaltiert, „26“ Piste ohne Furten auch für normale PKW und Busse „211“ Piste nur für geländetaugliche Fahrzeuge (mit F auch mit Furten. „F910“ Hochlandpiste mit Furten
Je höherwertiger und mehrstelliger die Bezeichnung ist, je schwieriger die Strasse/Piste.

Netzabdeckung: sehr gut

Währung: Isländische Krone, aber es wird auch der Kaffee in der Tanke oder Supermarkt mit Kreditkarte bezahlt.

Tanken: Meist am Automaten, PIN zwingend erforderlich.

Übernachten: Campingplätze, meist sehr großzügig angelegt, saubere zum Teil beheizte Sanitäranlagen, teils auch Waschmaschinen. Preis 2014 so um die 4-5 Euro pro Nacht für Zelt und eine Person.

Verpflegung: Meist an Tankstellen, Hot-Dog´s und Burger, halt Fast-Food, Preise in Restaurants ziemlich das doppelte wie bei uns.

Reisezeit: Die Hochlandpisten sind meist erst Ende Juli bis Ende September befahrbar. Bei uns war die F910 auch im August noch wegen unpassierbarkeit gesperrt.



Anmerkung: In Island ist es strengstens Verboten im Hochland und Naturparks auch nur einen Meter neben der Piste zu fahren, oder zu Campen. Das wird mit Strafen so um die 1400 Euro für jedes Vergehen bestraft. Ist auch nachvollziehbar, denn jede Beschädigung der Lavaschicht leistet der Bodenerosion Vorschub.Auch braucht jede überfahrene Pflanze, viele Jahre bis die wieder kommt.

Ich wünsche allen die sich diesen Traum erfüllen können eine gute Zeit auf Island.
Gruß ‚Gerd
Letzte Änderung: 01 Feb 2015 00:31 von admin. Begründung: Zeilenumbruch angepasst und Leerzeichen herausgenommen um Lesbarkeit zu verbessern
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Folgende Benutzer bedankten sich: admin, halpgas, Alpscout, Espada, Alpoholic

Island Tour + Oasi Verde Videos 01 Feb 2015 00:33 #12

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:pirat: Das nenn´ ich ein echtes Abenteuer! Danke für deinen sehr ausführlichen Bericht.
BetaBikes are beta Bikes... ;-)
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Island Tour + Oasi Verde Videos 01 Feb 2015 07:17 #13

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Stark!!! Vielen Dank.
Offroad: 450 RR, Alp 200, TM 300EN, TM 250MX, TM 144MX,
Onroad: Laverda 1200, Ducati 851, Ducati 748, Monster 800, Cagiva Elefant, Aprilia Pegaso Trail, Guzzi V85TT
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Island Tour + Oasi Verde Videos 01 Feb 2015 11:21 #14

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Tolle Zeit trotz Wind und :wolke: .

Danke für den umfassenden Bericht.
Was ist schon ein Tag ohne BetaBikes?
Letzte Änderung: 01 Feb 2015 11:21 von halpgas.
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Island Tour + Oasi Verde Videos 01 Feb 2015 21:27 #15

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Danke für deine spannende Reiselektüre und die Vids. Die rauhe Insel scheint wirklich hohe Anforderungen an Mensch und Maschine zu stellen.
Gleichzeitig geht von dieser wilden, ungestümen Natur auch eine große Faszination aus.
es grüßt Euch der Alpscout,
und denkt stets daran:
ALP zu fahrn bedarf es wenig und wer ALP fährt ist ein König!
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Island Tour + Oasi Verde Videos 02 Feb 2015 14:34 #16

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Danke für den Bericht :dau:

Liest sich sehr gut und ist sehr informativ. Ich weiss ja nicht, wohin sich meine Endurowander"karriere" noch entwickelt, aber das scheint schon eine nicht alltägliche Herausforderung zu sein.

lg
andi
Alter schützt vor Vollgas nicht!
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