Hallo E150,
als Threadersteller kann ich dazu was sagen.
Wenn man nur auf der Straße fährt ist ein Ölkühler IMHO relativ unnötig, ich kam in der Regel auf Spitzentemperaturen von knapp über 120 Grad C, durchschnitt knapp über 110 Grad. Auf Paßstraßen wurden es mal 135 Grad, das ist schon "recht hoch".
Im Gelände ist es IMHO kritisch. Unter 140 Grad fiel es nach kurzer Geländefahrt praktisch nie, auf vertrackten Trails in den Vogesen bei sehr moderaten Außentemperaturen (ca. 18 Grad IIRC) hatte ich Spitzenwerte von über 155 Grad. Mußte man schätzen, das war weit außerhalb der Skala. Wer weiß, ob es da in dem Thermometer gar einen Anschlag gibt... Der Thermometer ist von RR, also Qualität, ich hatte ihn auch bei 100 Grad geprüft und er war sehr genau. Der steckt im Reservoir im Rahmen, keine Ahnung, was sich im Motor an Spitzenwerten in den Hitzenestern abspielt. Bei den jetzigen Temperaturen (35 Grad) würde ich ohne Ölkühler auf Geländeausritte verzichten (ehrlich gesagt, egal ob mit oder ohne). Straße kann man vermutlich problemlos fahren, Fahrtwind rulez ;-). Der Motor hält das sicher aus. Langsam rumgurken ist aber vielleicht nicht zu empfehlen.
Der Motor hat natürlich keinen direkten Schaden genommen, aber gut ist das sicher nicht, Alterungsprozesse beschleunigen sich hitzebedingt z.B., Simmerringe oder Ventilschaftdichtungen, vermute ich mal. Problematisch ist hier auch vor allem, daß das Öl (im Gegensatz zu einem Automotor z.B.) das Getriebe schmiert, durch die hohen Temperaturen beschleunigen sich Prozesse, das Öl wird von den Zahnrädern bei den Temperaturen schneller verhackstückelt und immer dünner. Das mindeste, was man tun sollte ist, bei schwererem Geländeeinsatz zwischendurch außerhalb der üblichen Intervalle das Öl zu wechseln, so wie man es bei den üblichen Sportmaschinen eben auch tun muß. IMHO.
Seit dem ich mit einem Ölkühler fahre haben sich die Temperaturen um gut 20 Grad verringert. Das dadurch größere Ölreservoir ist zudem sicher nicht von Nachteil. Angst um den Ölkühler im Gelände habe ich eigentlich nicht, wenn ich mit der Zette stürze, dann sind die Wasserkühler klar exponierter und empfindlicher.
Montiert ist der Kühler unten im Gummiring einer Schelle, oben "schwebend", wie auch bei andern in dem Thread.
Ach ja, bei kühlem Wetter und Starkwind auf Straße im Lozere im Mai letzten Jahres (schon mit Ölkühler) wollt' die Maschine auch nach einer einer Stunde fahrt nicht viel mehr als 70 Grad anzeigen. Dann einfach den Ölkühler abdecken (z.B. mit Ducttape). Andersrum geht's also auch, hat auch Nachteile. Üblicherweise ist die Maschine aber schnell warm, kaum ein Unterschied zu ohne.
Die von mir beobachteten Temperaturen müssen nicht typisch sein, in einem alten DR350-Forum hatte ich mal was von "signifikanten Schwankungen" gelesen (siehe alte Beiträge IIRC).
Ich hoffe das hilft, Salü, harald