Am Dienstag ging es Richtung Fabriano zu meinem zweiten EM-Lauf.
Die Sonderprüfungen konnten wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ablaufen. Alle
drei Tests sagten mir zu, denn der harte, lehmige Boden und die schnell gesteckte Strecke waren
genau meins. Doch das Wetter wollte mir einen Strich durch die Rechnung ziehen. Schon
Donnerstagnachmittag begann es zu regnen, was die Bedingungen erheblich erschwerte. Denn der
steinige und matschige Lehmboden wurde durch die Nässe stellenweise zu Schmierseife.
Zum Start am Samstag blieb es zum Glück trocken und die Strecke war perfekt zum Fahren. Ich konnte
die ersten 2 Runden alle Tests gewinnen und somit einen guten Vorsprung von 3 Minuten einfahren.
Diesen habe ich in der dritten Runde auch gebraucht, denn wie vorhergesagt begann es zu regnen
und der Crosstest wurde mit seinen ohnehin schon tiefen Rillen an den Flussdurchfahrten und
Auffahrten zum Glücksspiel. Auch wenn Helfer Vorort waren um die Spur anzuzeigen, gab es keine
fahrbare Spur mehr und somit habe ich an 2 Auffahrten eine knappe Minute verloren. Am Ende
machte das zum Glück keinen großen Unterschied mehr und ich konnte den Tag mit 2 Minuten
Vorsprung in der Damenklasse gewinnen.
Durch den anhaltenden Regen in der Nacht beschloss die Jury den Crosstest für Tag 2 zu streichen,
worüber ich mich freute, denn die Auffahrten wären unfahrbar gewesen. Somit ging es im Regen los
zum Endurotest. In der ersten Runde machte ich mir noch keinen Druck, da ich lieber sauber fahren
als durch einen Sturz viel Zeit verlieren wollte. Auf Platz 2 liegend ging es in der zweiten Runde in der
Etappe in eine Auffahrt, die schon in der ersten Runde durch die Steine und tiefen Spurrillen knackig
war. Nachdem wir circa 5 Minuten warten mussten, bis die Senioren vor uns die erste Auffahrt
geschafft haben, konnten wir Damen uns hocharbeiten. Ich freute mich schon weil ich das erste Stück
ohne Probleme fahren konnte, doch dann ging es erst richtig los. Ich folgte der einzigen noch fahrbar
aussehenden Spur am Hang, bis die Rille so tief wurde, dass viel Kraft notwendig war um mein Bike
rauszuziehen. Als das endlich geschafft war, ging der Rest von alleine.
Die dritte Runde absolvierten nur noch 3 Damen. Mit theoretisch 5 Minuten Vorsprung fuhr ich ins
Ziel. Da ich es nach der schwierigen Auffahrt nicht in meiner Zeit durch die Kontrolle schaffte,
kassierte ich 10 Minuten Zeitstrafe, während eine andere Dame es noch rechtzeitig schaffte. Das hieß
das für mich erstmal Platz 2.
Am Ende kam eine unerwartete Entscheidung. Die anderen Damen haben sich in dem Hang
festgefahren und sind wohl nichtmehr raus gekommen. Dadurch entschied die Jury eine Kürzung der
Ergebnisse auf die ersten 3 Prüfungen. Das bedeutete für mich zwar immer noch Platz 2, allerdings
änderten sich die anderen Platzierungen. Trotzdem hat mir das Fahren teilweise viel Spaß gemacht
und ich konnte viel lernen.
Somit gehe ich mit der Meisterschaftsführung, 4 Punkten Vorsprung und viel Erfahrung und neuen
Eindrücken aus meinem ersten EM-Lauf dieses Jahr und freue mich auf die nächste Runde am 13. und
14. Mai in Portugal
Vielen Dank für die Unterstützung
Tanja Schlosser #820