Die in Goldbach zugezogene Verletzung behinderte BETA-Fahrer Jörg Albrecht nicht mehr, als er am frühen Samstagmorgen in der Klasse XC SuperSenior zum Start rollte. Er fand wie alle seine Mitstreiter eine abwechslungsreiche und gut vorbereitete Strecke vor, die nicht nur einen Grossteil der MX-Strecke, einen grossen Stoppelacker, eine Art Labyrinth in einem Maisfeld, sondern auch ein asphaltiertes Stück mit Kurven enthielt.
„Ich hatte einen guten Start, war aber nicht in Führung als wir das erste Mal auf den Stoppelacker kamen. Gerd Müller stürzte auf dem gut gewässerten Teil ziemlich spektakulär und da wusste ich, dass in den ersten Runden etwas Vorsicht angeraten war“, so Jörg zum Beginn des Rennens. Doch: In der zweiten Runde riss der Schalldämpfer seiner BETA und die Rennleitung nahm ihn wegen der erheblichen Lärmentwicklung aus dem Rennen. Kurzfristig war leider kein Ersatz zu besorgen und Jörg musste in der Box aufgeben.
„Auf diese Weise halten wir die Meisterschaft interessant. Jörg Steenbock hat gewonnen und Gerd Müller ist Vierter geworden. Bei allem Pech ist das noch eine gute Entwicklung für mich. Jetzt muss ich bei meinem Heimrennen in Schefflenz wieder vernünftig punkten, wobei ich gerade dort in letzten Jahren nicht wirklich vernünftige Ergebnisse abgeliefert habe. Ich bin im Vorfeld in die Organisation eingebunden und ich kam bisher nicht ernsthaft entspannt zum Rennen. Das werde ich dieses Jahr etwas anders angehen“, lautet das Fazit zu seinem Rennen zur Meisterschaft.
Doch Jörg ist ein Renntier. Abzureisen ohne zumindest zu wissen, was er hätte leisten können, war für ihn keine Option. Kurzerhand wurde der Schalldämpfer des Teamkollegen Hubert Killer geliehen und ausser Konkurrenz für den Lauf der „jungen“ XC Senior genannt. Trotz des Startes aus der zweiten Reihe zeigte er sich bereits in der ersten Runde auf dem vierten Platz. Nach wenigen Runden hatte er alle Seniors überholt und baute kontinuierlich seine virtuelle Führung in diesem Rennen aus. Etwas Verwirrung herrschte noch bei der Boxenmannschaft des Team MainJet, ob der relativ geringen Menge Benzin, die während des planmässigen Stopps in den Tank lief, doch Jörg wusste aufzuklären: „Ich habe die BETA RR300 für die warmen Temperaturen etwas magerer bedüst. Sie braucht nun deutlich weniger Benzin und läuft echt bärig. Trotz des wechselnden Untergrunds war der GoldenTyre GT333 an beiden Rädern wieder eine optimale Wahl. Ich habe versucht den Gesamtführenden des Laufes, Max Hahn vom Team Bombe Racing noch einzuholen, aber die Klasse XC Junior war fast 2 Minuten vor uns gestartet und der Bursche kann halt auch mit seiner BETA RR300 umgehen, da hat es nicht geklappt.“ Jörg‘s Frustabbau sollte aber bei den Kollegen aus der Klasse XC Senior für einigen Frust gesorgt haben, denn der Sieger der Klasse Kai-Armin Pfefferle kreuzte erst 3:40 Minuten später als Jörg die Ziellinie.
Das nächste Rennen findet am 13. September in Schefflenz statt.
Meisterschaftsstand:
1. Jörg Albrecht 123 Punkte
2. Gerd Müller 101 Punkte
3. Lutz Stiebritz 100 Punkte