Hallo Leute,
schön geschrieben, zeigt die Hochs und Tiefs während einer Saison auf internationalem Niveau. Max ist ein Supertyp und nach dem ersten Jahr schon ein guter Botschafter der Marke. 2016 geht's natürlich weiter. Hier sein Bericht:
Saisonrückblick 2015 von Max Faude
Hallo lieber Frank,
für die tolle Unterstützung 2015, möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Dir, der Fa. Betamotor S.p.A. sowie der Fa. Miglio bedanken!!
„Ohne euch wäre für mich einiges nicht möglich gewesen“!
Die beste Entscheidung war für mich, dass ich im Januar diesen Jahres kurzfristig das Team und insbesondere die Motorradmarke gewechselt habe.
Innerhalb einer Woche konnte insbesondere durch deine Unterstützung sowie der Hilfe von Jan Peters, Andy Kindsvogel und den weiteren Sponsoren ein super Team aufgestellt werden.
Die Motorräder die ich von Beta geliefert bekommen habe, waren einfach nur der Hammer!
Genial war natürlich auch, dass die Motorräder bei der Fa. Miglio überarbeitet präpariert wurden.
Wie gesagt, ich hatte noch nie so leistungsstarke und zuverlässige Motorräder, wie meine „Beta EVO 300 + 125 Factory“!!
Bei den EM-Läufen in Italien, hat es mich immer riesig gefreut, wenn ich die Leute von Beta getroffen habe. Selten habe ich im Fahrerlager so nette und hilfsbereite Leute getroffen.
Ebenfalls freut es mich immer riesig wenn wir uns sehen, für mich sind bei Beta richtige Freundschaften entstanden.
Mich macht es stolz ein Teil dieses Team`s zu sein!
Nun zum Saisonverlauf 2015
Mit gemischten Gefühlen blicke ich auf eine relativ erfolgreiche Saison 2015 zurück!
Durch meine Erfolge in den letzten Jahren, wurde ich in diesem Jahr nun „offiziell“ im Kader des DMSB- bzw. DMSJ-Junior-Team als Kaderathlet aufgenommen.
Somit konnte ich mich mit den zahlreichen sehr guten Trainings-einheiten mit dem DMSJ-Kader perfekt auf den Saisonbeginn vorbereiten.
Aufgrund der großartigen Unterstützung aller meinen Sponsoren, gab es bei mir nochmals einen gravierenden Motivationsschub und ich konnte mein Können nochmals deutlich steigern.
Die zahlreichen Trainingseinheiten mit dem DMSJ-Kader sowie die Trainings mit dem WM-PRO Fahrer Franzi Kadlec haben auch dann gezeigt, dass dieses Jahr mit mir zu rechnen ist.
Im März und April bin ich dann zu Trainingszwecken vier Regionalläufe in Schatthausen und Frickenhausen gefahren, welche ich souverän gewonnen habe.
Im April war dann für mich der eigentliche Saisonbeginn mit den ersten Läufen zur „Europa-Meisterschaft“ in Italien.
Am Samstag ging ich in der höchsten Klasse der „Jugend-Europa-Meisterschaft“ an den Start.
Mit einer konstanten Leistung über den gesamten Wettbewerb, konnte ich lange mit um den Spitzenplatz mitkämpfen. Am Ende erzielte ich den 4. Platz, lediglich ein Strafpunkt hinter dem Podestplatz.
Am Sonntag war dann der erste Lauf zur „Junioren-Europa-Meisterschaft“ (U23). In dieser Klasse durfte ich altersbedingt seit diesem Jahr erstmalig an den Start gehen und dies als jüngster Fahrer im gesamten Fahrerfeld. Von Beginn an lief es für mich nahezu perfekt.
Bis kurz vor Schluss lag ich auf dem 2. Rang, leider bin ich dann aufgrund eines Leichtsinnsfehlers in der vorletzten Sektion auf den 3. Platz zurück gerutscht.
Mit dieser Platzierung, konnte ich mich in der FIM-Europe „Youngest-Podiums-List“ auf Rang 5 setzten. In dieser Liste werden alle Fahrer geführt, die bei der Europameisterschaft jemals einen Podestplatz erreicht haben, altersmäßig aufsteigend.
Aufgrund der guten Platzierungen bei der Europameisterschaft, wurde dann entschieden, dass ich bei der Welt-Meisterschaft an den Start gehe.
Mit dem Ziel gute Platzierungen auch in der WM, habe ich mich dann mit mehreren Trainingseinheiten mit der World-Pro Fahrer Franzi Kadlec und dessen Minder perfekt vorbereitet.
Der erste Start bei der WM war im Tschechischen Sokolov geplant.
Da eine Woche vor dem WM-Lauf im Nachbarort Bochov ein Lauf zur Tschechischen Meisterschaft ausgetragen wurde, habe ich an diesem Lauf zu Trainingszwecken teilgenommen. Ich kam von Beginn an sehr gut mit den schwierigen und trickreichen Sektionen zurecht und konnte mit den besten problemlos mithalten.
Doch leider bin ich in der in der zweiten Runde derart unglücklich gestürzt und habe mich am Handgelenk verletzt.
Dies war dann die Kehrwende der Saison 2015.
Nach der Röntgen- und MRT-Untersuchung bekam ich dann die niederschmetternde Diagnose –Kahnbein angebrochen und mehrere Bänder verletzt-.
Somit war klar, dass ein Start bei der WM mit dieser Verletzung nicht möglich ist und sogar die restliche Saison aufgrund der längeren Verletzungspause stark gefährdet ist.
Dank der super Betreuung meines Physiotherapeuten und der Unterstützung von Ortema, welche mir eine spezielle Orthese für meine Hand angefertigt haben, konnte ich nach einer siebenwöchigen Verletzungspause wieder mit dem Training auf dem Motorrad beginnen.
Trotz der langen Pause, hab ich mich auf Anhieb auf dem Motorrad wieder wohl gefühlt und war sogar überrascht, dass die Orthese beim Fahren mich kaum behindert hat. Allerdings war ein Fahren ohne Schmerzen in diesem Jahr nicht mehr möglich und somit hieß es für mich auf die Zähne beißen, denn ich wollte fahren.
Ich entschied mich daher, mich auf die EM und Jugend-DM zu konzentrieren.
Im Juli fanden die 2. und 3. Läufe zur Junioren Europameisterschaft in Luserna San Giovanni in Italien statt.
Nachdem super Resultat des ersten Europameisterschaftslaufes war ich sehr motiviert auf gute Ergebnisse. Wieder konnte ich über den ganzen Wettbewerb hinweg an der Spitze mitkämpfen und musste mich am Ende leider mit einem unglücklichen 4. Platz geschlagen geben, mit nur zwei Strafpunkte auf den 3. und fünf auf den Zweitplatzierten.
Am Tag darauf sah es etwas anders aus. Ich hatte in der ersten Runde große Probleme in den Wettbewerb reinzukommen. Dennoch konnte ich mich mit einer super zweiten Runde zurückkämpfen und musste mich am Ende wegen nur einem Strafpunkt geschlagen geben. Dennoch bin ich mit zwei 4. Plätzen aus Italien sehr zufrieden.
Noch am Freitag musste ich das Training wegen den Schmerzen sogar abbrechen, unter Anbetracht dessen ein gutes Ergebnis in Italien.
Der 2. Lauf zur Jugend-Europameisterschaft und der 4. Lauf zur Junioren-Europa-Meisterschaft fand in Bilstain in Belgien statt.
Der Schwierigkeitsgrad war wie schon im Vorjahr sehr hoch. Ich konnte ein sehr gutes Rennen bestreiten, allerdings brachte mich eine Fehlentscheidung eines Punktrichters in der ersten Runde total durcheinander. Leichtsinnsfehler haben sich dann eingeschlichen und ich war nicht mehr ganz bei der Sache. Am Ende reichte es dennoch auf den 6. Platz.
Sonntags fand dann der Lauf zur Junioren-Europa-Meisterschaft statt. Leider verlief der Start gar nicht wie ich es mir vorgestellt hatte. Beim Aufwärmen ist mir der Reifen von der Felge gerutscht und somit war kurz vor Start noch totale Aufregung und Spannung. Gerade noch rechtzeitig habe ich es an den Start geschafft.
Trotz der Aufregung vor dem Start, verlief mein Rennen hingegen nahezu perfekt. Ich konnte den ganzen Tag über mein können zeigen und habe lange mit dem Franzosen Pierre Sauvage um den Sieg gekämpft. Am Ende wurde ich knapp geschlagen mit einem hervorragenden 2. Platz belohnt!
Mit diesem super Ergebnis war ich dann auch in der Meisterschaft wieder voll im Rennen.
Am folgenden Wochenende waren dann die Finalläufe zur Jugend-& Junioren- EM auf der Schweizer Grimmialp.
In der Jugend-EM konnte ich noch den 4. Platz in der Gesamtwertung erreichen. Leider ist das Rennen für mich nicht so gut gelaufen. Ich hatte eine super erste Runde und war in Führung, allerdings nur bis zur vorletzten Sektion. Durch einen Sturz bin ich aus meinem Rhythmus gekommen und habe zu lange gebraucht um mich wieder zu fangen.
Die Sektionen waren einfach zu leicht um einen Patzer auszugleichen und die Konkurrenz hat somit meine Fehler ausgenützt. Ich mußte mich daher mit einem 5. Platz im Finale zufrieden geben, was somit auch den 5. Platz in der Gesamtwertung bedeutete.
Sonntags beim Finale zur Junioren EM wollte ich meine Fehler vom Vortag ausmerzen und wieder voll angreifen. Nach der ersten Runde lag ich auf dem 3. Platz. Ich konnte heute den Wettbewerb in meinem gewohnten Rhythmus fahren und war über den gesamten Wettbewerb unter den Spitzenplätzen.
Am Ende des Rennens war ich auf dem 3. Platz, zum 2. Platz hatten mir lediglich 3 Strafpunkte gefehlt.
Mit dieser Platzierung habe ich mir dann den 3. Platz in der Junioren-EM in der Gesamtwertung gesichert und bekam die Bronze-Medaille!
Dies alles als jüngster Fahrer im gesamten Fahrerfeld und sogar trotz meiner Verletzung.
Im September fanden die ersten Läufe zur Deutschen-Jugend-Meisterschaft in Hornberg statt.
Ich war hoch Motiviert mein Bestes zu geben. Der Samstag begann leider sehr durchwachsen, schon in der dritten Sektion bekam ich die Höchststrafe von fünf Punkten weil ich bei der Ausfahrt ein Tor übersehen und ausgelassen habe. Super ärgerlich, da dieses Tor eigentlich nur eine leichte Kurve darstellte und ich bis dahin fehlerfrei war. Es war leider ein leichtes Trial, somit war jeder Fehlerpunkt schlimm. Am Ende lag ich dann mit 4 Strafpunkte hinter dem Gewinner auf dem 2. Platz, leider war genau die Sektion wo ich ein Tor ausgelassen habe für den Sieg ausschlaggebend.
Am zweiten Tag wurde der Schwierigkeitsgrad deutlich angehoben und durch den Regen über Nacht wurde es sogar nochmals schwieriger. Für mich waren es die perfekten Bedingungen um mich von dem Fahrerfeld abzusetzen. Mit deutlichem Abstand und Vorsprung zu den Verfolgern konnte ich mir den Sieg holen und war somit Meisterschaftsführender im Titelkampf.
Nach diesem Wochenende hatte ich 2 Wochen Pause in denen ich Zeit hatte mich auf den Lauf zur Deutschen Meisterschaft in meinem Heim Gelände in Sulz vorzubereiten. Leider stürzte ich in Führung liegend wieder einmal auf meine verletzte Hand. Durch die Verletzung machte es keinen Sinn weiterzufahren und wir kamen zum Entschluss den Wettbewerb zu beenden und das ich mich auf die Finalläufe zur Deutschen Jugend Meisterschaft in Frammersbach zu konzentrieren.
Im Oktober fanden dann die beiden letzten Läufe zur Deutschen Jugend Meisterschaft sowie der ADAC-Endlauf im bayrischen Frammersbach statt.
Ich war voll Motiviert mein Bestes zu geben, weil es schließlich für mich um den Titel ging. Samstagmorgen beim warmfahren kam ich schon gut in meinen Rhythmus rein und ich hoffte auf ein gutes Ergebnis. Aber leider waren die Sektionen zu leicht, sodass auch andere Fahrer sie problemlos bewältigen konnten. Mittlerweile machte sich auch mein Trainingsrückstand bemerkbar und es schlichen zu viele Sicherheits-fehler ein. Am Ende reichte es wiedermal nur ganz knapp nicht zum Sieg und ich wurde zweiter.
Erfreulicherweise gewann ich den „ADAC Bundesendlauf“ und habe großen Teil zum Sieg der ADAC-Mannschaftswertung mit dem Team „ADAC-Württemberg 1“ beigetragen !!
Am Sonntag war dann das Finale. Dieses verlief dann leider nicht ganz wunschgemäß.
Bis zur vorletzten Sektion war ich noch in Führung, was somit auch den Titelgewinn der Deutschen Jugendtrial- Meisterschaft bedeutet hätte.
Doch ausgerechnet in dieser Sektion machte mir meine Verletzung zu schaffen. Es hatte sich schon in den vorigen Sektionen angedeutet, dass ich fast kein Gefühl mehr für die Kupplung hatte und ich dann in der vorletzten Sektion den Motor abgewürgte. Somit wurde ich mit lediglich 4 Strafpunkte Rückstand undankbarer zweitplatzierter, was somit auch den Vize-Titel bedeutete.
Unterm Strich aber ein gutes Resultat.
Zusammenfassend bin ich großen Ganzen zufrieden mit dieser Saison. Schade war halt, dass ich mich schon sehr früh in der Saison verletzt habe und somit das Training auf ein Minimum zurückschrauben musste.
Das ganze Jahr profitierte ich eigentlich nur auf der Basis der super Saisonvorbereitung mit dem DMSJ-Kader und Franzi Kadlec sowie meiner leistungsstarken Beta.
Ab Juli hangelte ich mich nahezu ohne Training nur noch von Wett-bewerb zu Wettbewerb. Umso beachtlicher ist eigentlich, dass ich nach wie vor in der Spitze der Europa-Meisterschaft und Deutschen Jugend-Meisterschaft mithalten konnte.
Zwischenzeitlich wurde ich nun erfolgreich am Handgelenk operiert.
Für 2016 erhoffe ich mir eine verletzungsfreie Saison!
Geplant ist die komplette Teilnahme bei der Welt-Meisterschaft im
125 Cup und die Teilnahme in der Deutschen-Meisterschaft (A/I),
gute Resultate sehe ich auch in der Weltmeisterschaft als durchaus realistisch.
Wie gesagt, für die tolle Unterstützung möchte ich mich nochmals ganz herzlich bedanken!
Auf eine weitere sehr gute Zusammenarbeit mit Beta freu ich mich schon heute riesig.
GO TO WORLD-CHAMPIONSCHIP with Beta
Viele liebe Grüße
Euer Max Faude
Meisterschaftsstände und Resultate:
3. Platz European Junior-Championship
5. Platz European Youth-Championship
2. Platz Deutsche Jugendtrial-Meisterschaft