THEMA: Was ist erlaubt in Flur und Wald ?

alles, was nicht verboten ist, habe ich mir gedacht und fleißig mit der neuen Alp 200 in Feld und vor allem im Wald meine Runden gedreht. Verboten bedeutet für mich: wo kein Schild steht kann ich reinfahren. War schon ganz stolz drauf, eine wunderschöne Runde mit 6 km und besten Auf- und Abfahrten ausgekundschaftet zu haben, ohne ein Verbotschild zu überfahren und ohne einen Meter Teer versteht sich.
Aber dann kam mir per Zufall das Landeswaldgesetz in die Quere. Ne, angehalten wurde ich nicht. Aber trotzdem interessant, was da steht. Nämlich dass es generell verboten ist, auf Waldwegen und Feldwegen zu fahren ! 16 Bundesländer mit unterschiedlichen Texten, aber der gleichen Zielrichtung: NEIN ! Strafe 50 bis 1500 Euro. Wer recherchiert kommt auf ein paar Fälle: oft mussten 200 bis 300 Euros berappt werden.

Ist das hier bekannt ?

Und wie können dann bei dieser Rechtslage professionelle Anbieter (Endurofunten) Tagestouren mit 200 km anbieten und schreiben: offiziell alles erlaubt. Bezahlen die einen Obulus an die Forstbehörde ?

Ich kann dir dazu nichts genaues sagen.
Aber es gibt ein paar benimm regeln.

Meine Alp hört man kaum, ich gebe mir immer mühe blockierende und durchdrehende räder (und damit spuren) zu vermeiden und mache bei anderen waldbesuchern platz und rolle langsam und vorsichtig vorbei (grüßen nicht vergessen!)

Sollte doch jemand Zettel und stift herausholen und mein Kennzeichen notieren wollen, ist es vorsichtshalber IMMER dreckig oder gleich ganz ab.

Lässt es sich mal nicht vermeiden und man wird von wanderern, jägern, oder im schlimmsten Fall förster angehalten, beim gespräch freundlich und ruhig bleiben. Seinem gegenüber recht geben (weil er es auch hat) dass schafft sympathie punkte und das kann definitiv nicht schaden.

"Was bleibt, ist eine Grauzone, deren Grenze von der Toleranz der Mitmenschen gezogen wird. Oder anders ausgedrückt: wo kein Kläger, da kein Richter."

„Was ist erlaubt in Flur und Wald“, also die Kurzfassung auf unseren Sport bezogen, „nichts ist erlaubt“, außer du hast eine Genehmigung dafür; und nur so am Rande heute werden schon die Radfahrer im Wald verfolgt.

Gibt noch was, dir gehört das Grundstück, dann darfst du da fast alles und insbesondere da auch mittendrin herumfahren. Mach ich auch regelmäßig mit größeren Maschinen, irgendwie muss das Holz ja transportiert werden. Ab und an fahre ich dann mit meiner Alp durch den Wald, natürlich nur um nachzusehen ob Totholz oder beim letzten Sturm umgefallene Bäume nicht doch eine Verkehrsgefährdung darstellen, dazu bin ich sogar verpflichtet! Manchmal sehe ich mir aber auch zum Verkauf stehendes Holz oder auch Waldstücke an, gut wenn man da zumindest die Namen der Gemarkungen und die ungefähre Lage kennt. Die genaue Lage oder gar der Eigentümer wird natürlich nicht verraten, ansonsten könnte mein Gegenüber mir das Schnäppchen ja wegschnappen.

Wichtig dabei ist, wie SV13 schon schrieb, das man grundsätzlich Rücksicht auf andere nimmt und im Schritttempo auf der anderen Seite des Weges vorbeifährt wie auch auf den aufgewirbelten Staub achtet. Das gilt insbesonderes bei Leuten mit Hunden oder Reitern.

Förster sieht man auch eher selten im Wald, die kümmern sich auch mehr um die Bäume und denen sind Mopeds relativ egal. Viel öfter sind Jagdpächter da anzutreffen, die zahlen ja auch Jagdpacht und meinen daher oft das der Wald nur ihnen gehört.

@budell: Ach was wäre das schön wenn man im eigenen Wald oder auf dem eigenen Acker oder im eigenen Steinbruch mit dem Moped im Sinne unseres Sportes fahren dürfte, dem ist aber leider nicht so.
Nicht eine gefühlte oder auch gelebte Rechtslage mit der real existierenden Rechtslage verwechseln.

Waldwege dürfen zum Zwecke der Forstwirtschaft grundsätzlich befahren werden und mir ist nicht bekannt das dies nicht für Motorräder gilt. Was ist also schlimmes dran wenn du ein Stückchen Wald oder einen Holzpolter ansehen willst um das ggf. zu kaufen?

Budell: Das ist ein guter Tip !
Und: ich fahre natürlich auch besonnen und leise, bei Reitern sollte man komplett anhalten und den Motor ausmachen - das kommt gut an.
Meine Ausfahrten fanden bisher immer zwischen 17 und 19 Uhr statt. Das ist eine gute Zeit - Waldarbeiter haben dann Feierabend. Bei all den Ausfahrten kam mir bisher nur 1 mal ein Reiter entgegen, sonst gar nichts.

Quasipolizeiliche Gewalt hat im Wald übrigens nur der Förster, NICHT der Jagdpächter !

Bleibt meine Frage, warum manche Anbieter, z.B. Endurofunten 200 km durch Feld und Wald fahren und das als legal postulieren können. Wie geht das denn ?

Namensgeber schrieb:

Das ginge in Deutschland legal nur auf ungeteerten Ortsverbindungsstraßen, die gibt es auch noch hier und da. 200 km am Stück würde ich allerdings gerne kennenlernen.

ruf an und frag sie ,die sollten das ja am besten erklären können .

„ Was ist erlaubt in Flur und Wald“ …wüste ich auch gerne. Also direkt auf der Flur oder im Wald, klar, alles Verboten!

Aber Wald und Feldwege alles was nicht Abgesperrt ist, ist öffentlich. Hier wiederum kann man nicht erkennen ob es sich eventuell um Privatgrund handelt. Kann ich es nicht erkennen macht es keinen Unterschied.

Klar die meisten Wege sind nur für bestimmten Verkehr frei . Jetzt stelle ich mir die Frage, darf mich auf einem der Wege einfach jemand anhalten?! Was will der von mir? Mein Geld, an meine Gesundheit….?

Ich gestatte ihm dass er mein Kenzeichen notiert und zu meldet. Die entsprechende Behörde kümmert sich dann schon um mich.

Änderst ist es wenn ich kein Kenzeichen hab, dann habe ich eine Straftat begangen und darf von jedem festgehalten werden. Aber ich denke nur das befahren ist nicht generell eine Straftat.

wolpi