Der sehr witzige Fred hier ist zwar etwas eingeschlafen, aber ich verfolge den therapeutischen Ansatz mal weiter und gebe auch was zum Besten. Ich habe in den ersten Jahren meiner Mopedkarriere allerdings eine Vielzahl dummer und peinlicher Augenblicke erlebt, da fällt mir die Auswahl etwas schwer ... Aber da die Peinlichkeit ja exponentiell im Quadrat zu der Anzahl der amüsierten Zuschauer ansteigt, gehen wir mal zurück ins schöne Jahr 1984 (ja, ich bin so alt
).
1984 - die GP-Strecke des legendären Nürburgrings wurde eröffnet. Für unsere Clique war der Besuch des Motorrad-WM-Laufs natürlich Ehrensache. Jung-Andi, der gerade aufgehende Stern am Superbike-Himmel, packte seine Suzuki GSX 1100 voll, was Tank und Sitzbank und Heckbürzel so hergaben. Damals gab es noch den dreifach aufzudröselnden Harro-Elefantenboy-Tankrucksack oder wie der hieß, jedenfalls konnte ich mit 1,72 cm Körperlänge mit etwas strecken gerade so das Kinn über den Berg halten. Der Platz hinter dem Fahrer war ebenfalls Vierfach-Doppelwhopper-mäßig (den Burger kannten wir damals noch gar nicht) aufgetürmt. Ich als (damaliger) Solist durfte nämlich etwas Reiseutensilien der testosterongesteuerten Ignoranten mitnehmen, die unbedingt ein Fräulein mitnehmen mussten. Somit gestaltete sich das Aufsteigen etwas schwierig, sobald der Supertourer aber erst einmal fuhr, war alles in Butter. Ohne nennenswerte Zwischenfälle erreichten wir den Nürburgring und machten uns auf Zeltplatzsuche. Vor uns ein Riesengelände. Wir stiegen ab, um uns kurz zu besprechen. Tausende von Motorradfahrern wuselten über das Gelände, bauten ihre Zelte auf, legten das Bierdosenlager an, machten lustige Benzinfeuer zur Grillvorbereitung usw. Ein wirklich schönes Bild. Wir hatten einen Platz ausgespäht und wollten hinfahren. Vor dem "fahren" hat der große Mechaniker aber auch bei mir das aufsteigen vorgesehen. Schwungvoll (ja, das ging damals noch)schob ich mein Bein durch die Gepäcktürme, richtete dabei das Bike auf und - blieb mit dem Fuß an einem der Gurte hängen
Durch die Bewegung zum aufrichten war nix mehr zu retten, das Mopped legte sich voll auf die rechte Seite und ich wie ein Kartoffelkäfer obendrauf. Rundherum kam jede Beschäftigung zum erliegen, alle, aber wirklich alle Anwesenden haben das Fiasko mitbekommen. Ein Riesen Gejohle, Beifall, Pfeifkonzert erklang. Nachdem ich mit Hilfe der Kumpels die Karre wieder aufgerichtet hatte und ich unversehrt auf dem Bock saß, habe ich gebeten, nein gefleht, einen anderen Zeltplatz aufzusuchen
Nun, es wurde dann doch noch ein schönes Rennwochenende. Zumal ich auch ein paar Runden Nordschleife unfallfrei absolviert habe. So etwas war damals absolut nicht selbstverständlich bei mir, aber das wären dann andere Geschichten ...