Hallo Alpoldie,
schöne Vorstellung hier !
Und: Mich freuts immer, wenn jemand, der (zwar nur unwesentlich ...) älter ist als ich, so aktiv auf zwei Rädern ist - Respekt!
Analogie: GT250?
Nach meinem Schulabschluß 1978 und einigen Wochen jobben war ich mit einer GT250 am Nordkap, 8.000km in 20 Tagen ... Danach zuhause fünf Tage die Suzi gewartet und repariert (Reifen, Kette, Kettenrad, Ritzel, Rahmenbruch (!) geschweißt, usw.) und dann gleich vier Wochen nach Jugoslawien, nochmal 4.500km abgespult ... War eine tolle Zeit!
Eine Alp200 fahre ich auch erst seit vergangenen Mai und ja, ich hätte auch nie gedacht, dass so ein kleines Motorrad nocheinmal so viel Spaß bereiten könnte. Allerdings würde ich das nur unterschreiben, wenn die Alp adäquat eingesetzt wird.
Zu Deinen Fragen:
Von einer langen Urlaubsreise auf Achse würde ich Dir ehrlich gesagt abraten, dafür ist sie nicht gebaut. Ich hatte ehrlich gesagt noch nie ein Motorrad, auf dem mir schon auf kurzen Touren nach vergleichsweise kurzer Zeit derart der
gebrummt hat, wie die Alp. Und wo willst Du da einen Tankrucksack befestigen? 6,5Liter Tankinhalt ...?? Mit Packtaschen bin ich meine Motorräder im Urlaub nie gefahren, hatte einfach immer eine Gepäckrolle hinten auf die Bank geschnallt, aber wohin damit auf einer Alp200? Und längere Straßenetappen mit der Trialbereifung? Kann man machen, muss man aber nicht ...
Nee, für ne Albanientour dürfte Deine Enfield viel besser geeignet sein.
Bremse: Warum denn gleich komplett umrüsten?? Ich würde erst einmal schärfere Beläge probieren und auf jeden Fall prüfen, ob der Schwimmsattel auch wirklich richtig auf dem Führungsbolzen gleitet. Unser Junior hat ne RR125LC, die hat die gleiche Bremsanlage. Er hat sich neulich auch über eine relativ schlechte Bremsleistung beschwert. Nach Abbau des Sattels und reinigen/fetten der Seitenführung war die Bremse nicht wiederzuerkennen!
Übersetzung: Am besten ausprobieren, die Ritzel kosten wirklich nur kleines Geld. Ich habe auf Empfehlung hier im Forum und der Erkenntnis, dass in leichtem Gelände eine kürzere Übersetzung oft doch stimmiger wäre, auf ein 13er Ritzel umgerüstet. Ja, sie dreht damit natürlich höher. Was mich allerdings völlig überrascht hat, war die Tatsache, dass die Höchstgeschwindigkeit meiner Maschine gleich geblieben ist. Das Motörchen ist einfach sehr drehwillig und dreht nun bei "Topspeed" etwas höher. Bedenken zur Haltbarkeit habe ich deswegen keine. Im Umkehrschluß folgere ich, das sie mit dem 15er eigentlich schon ein wenig zu lang übersetzt war. Wie sie sich mit nem 16er fährt, musst Du ausprobieren, einen Tourer machst Du damait aber auch nicht aus ihr, das will sie aber wahrscheinlich auch nicht sein.
Viele Grüße
Thorsten
Alpoldie schrieb:
Hallo, bin neu im Forum und möcht mich kurz (oder weniger kurz) vorstellen:
bin 67 Jahre, aus Graz, bisher noch ohne Trial/Enduro/Gelände Erfahrung, aber warum dann Alp 200?
War in meiner Jugend Motorradfahrer (Puch M125, Suzuki GT250), dann Familie und Beruf und vor 15 Jahren Wiedereinstieg als Zweiradfahrer (Vespa GTS300, Beverly 350) und dann meine große Liebe: Royal Enfield 500 Classic, Bj 2010, mickrige 27 PS, mit der ich nun schon über 50.000 km gefahren bin. Großteils Urlaubsreisen nach Spanien, Süditalien, Sardinien, Sizilien und letztes Jahr Tunesien. Jeweils so 3-4 Wochen im Frühjahr, allein und ab Graz. Als "Altersvorsorge" habe ich dann zusätzlich ein echt leichtes, unkompliziertes, möglichst elektronikfreies und zuverlässiges Moped gesucht und nach einer Probefahrt mit Alp 4 (dann doch nicht leicht genug und etwas hoch) die Alp 200 gefahren und war sofort begeistert. Extrem leicht, handlich, wendig, (zumindest für mich) ausreichend Motorleistung und purer Fahrspass! Und im Nov. 2019 gleich gekauft.
Nach nun 1.000 winterlich kalten Kilometern hauptsächlich in der Stadt und etwas Überland weiterhin purer Genuss!
Und nun gleich noch 2 Fragen an euer Forum, zu denen ich noch keine Antwort gefunden hab:
1) Bin mit der Bremsleistung vorne mit den guten Heidenau K60 Reifen bei 2 Fingern am Hebel einfach nicht zufrieden (fürs Gelände sicher o.k., aber für mögliche Notbremsungen in der Stadt oder Überland einfach zu wenig). Angeblich ist Umbau auf RR Hauptbremszylinder (und passender Bremsleitung) möglich und bringt viel. Habt ihr damit Erfahrung oder sonstige Vorschläge?
2) Nachdem ich mit der Alp soviel Spass hab, plan ich für heuer damit u.U. eine Tour Koatien/Montenegro/Albanien und somit auch längere Strassenetappen, wo ich gern ohne schlechtes Gewissen wenigstens knappe 100 kmh fahren möcht. Geht mit der Serienübersetzung 48/15 zwar ca. 115kmh, aber bei schon extrem hoher Drehzahl. Gibts (ich weiss, ist für Fans von 48/13 sicher ein Frevel) auch eine längere Übersetzung bzw habt ihr für längere Strassenfahrten und nur leichtes Gelände Erfahrung oder Vorschläge???
Ich hoff, ich hab euch nicht zu lang gequält,
freu mich über jede Antwort,
und liebe Grüße aus Graz