Zum Säubern und zur äußerlichen Inspektion kommt das Federbein nach Lösen der oberen Rahmenschraube zum Vorschein. Sorgen wegen der Vorspannung der Feder, wie der ein oder andere es vielleicht vom Federbein im Auto kennt, muss man sich bei der Alp keine machen. Geht alles schön und ohne Vorspanung raus.
Beim Schrauben "unter Tage" stoße ich immer wieder mit dem Kopf an das scharfkantige Zulassungsblech. Also Blinker abgestöpselt, Schraube gelöst, Kabelbinder durchtrennt und das komplette Sportheck mitsamt Kennzeichen zur Seite gelegt. Die Diät geht weiter.
Ob der Heckrahmen auch so schwer wie die Schwinge ist? Vier Schrauben halten das Stahlteil mitsamt Luftfiltergehäuse. Gelöst werden müssen außerdem noch die Anschlüsse an den Vergaser, an das Sekundärluftsystem und an die Motorentlüftung. Schnell gemacht und meiner Alp fehlt das komplette Hinterteil. Das Gewicht des Heckrahmens ist nicht so dramatisch, könnte natürlich auch etwas geringer sein, aber Robustheit und möglicher Zweipersonenbetrieb verlangen nach Stabilität.
Klickt auf die Bilder, die meisten gibt es auch in groß.
Apropos Sekundärluftsystem, es wird viel erzählt und phantasiert. Mein AIS-Ventil ist trotz geschützter Lager unter dem Tank ziemlich eingematscht. Nach dem Ausbau gibt es zukünftig ausreichend Platz für den Wasserstrahl und meine Elektrik ist jetzt auch besser vor Feuchtigkeit geschützt.
Mittlerweile zweifelt der Rest der Hausbewohner daran, ob die Alp jemals wieder den Keller verlässt und ob sie überhaupt noch mal einen Muckser macht. Dadurch angespornt, baue ich den Vergaser aus. trebeta und andere berichten im Forum darüber, wie weich die Vergaserschrauben seien. Falsches Werkzeug, oder? Schwupps, der erste Schraubenkopf vermurkst. Mist, aber das ist eine andere Geschichte. Mal schaun, wie meine Alp 200 demnächst auf eine 130er Hauptdüse reagiert.
Das schöne Wetter draußen in der Tagwelt (ich sitze ja die ganze Zeit im Keller) hindert mich daran, den Motor auszubauen oder weitere, noch tiefer gehende Alp-Untersuchungen anzustellen.
Die Alp-Teile sind im ganzen Keller verteilt. Der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, nach ausgiebigem Schmieren aller beweglichen Teile, ist genau so leicht wie die Demontage. Große Schwierigkeiten treten keine auf. Spezialwerkzeug wurde bei der ganzen Schrauberei nicht gebraucht. Der Werkzeugkasten sollte aber schon gut sortiert und der Umgang mit Werkzeug kein absolutes Neuland sein.
Mir hat die Großinspektion Laune gemacht und die Verbundenheit mit meinem Schätzchen ist dabei nochmals gewachsen. Im nächsten Winter sitze ich mit Sicherheit wieder für ein paar Stunden und mit Muße in meinem Keller.
Euch ebenfalls viel Spaß beim Schrauben.
admin
P.S. Natürlich hat die Alp auch eine neue Kette bekommen. Damit läuft das Hinterrad viel leiser und geschmeidiger. Die neue Saison kann kommen.