Ich bin Leser der "Motorrad-Abenteuer" und über deren Bericht auf die Dokumentation des Alp 4.0-Umbaus hier aufmerksam geworden. Seit 18 Jahren Einzylinder-Enduro-Fahrer (Aprilia ETX 6.35, Yamaha TT600 R, Suzuki DR-Z 400 S, Husky TE 610 i.e., CCM 404 DS) hatte ich vor drei Jahren selbst mit dem Kauf einer Alp 4.0 geliebäugelt, interessant fand ich damals den Schajor-Umbau mit u.a. oben liegendem Kotflügel.
Einzig die vergleichsweise schmale Leistung des antiken Suzuki-Einzylinders, ein desinteressierter lokaler Händler und die für eine Enduro dieses Kalibers zu überzogene Optik aus Trial-Enduro-Mix hielt mich damals vom Kauf der Alp 4.0 ab.
Euer "Rebuild"-Projekt finde ich gelungen, die umgesetzten Änderungen machen Sinn und verpassen der Alp ein wenig mehr des Sportenduro-Looks, den sie von Beginn an verdient hatte. Leider können aber auch liebevolle Umbauten nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Alp 4.0 mit dem angebotenen Motor einfach nicht mehr zeitgemäß ist. BETA könnte sich durchaus Marktanteile bei all denen sichern, die eine robuste, wartungsfreundliche Dual-Enduro als Alltagsmotorrad einsetzen möchten, vor der aufwendigen Pflege/ Wartung einer echten Sortenduro aber zurückschrecken. KTM hat mit der Freeride 350 den Weg vorgegeben, leider aber wieder zu sehr auf die Sport, Spaß- und Freizeitfraktion mit praller Brieftasche geschielt; ein 5-Liter-Benzintank und ein Anschaffungspreis jenseits der € 7.000.-- Marke sind schlicht inakzeptabel, die Motorleistung von 23 PS im Gelände vielleicht ausreichend, nicht aber auf Landstraße und Autobahnetappe. Motorradfahrer, die mit Enduros vom Schlag einer Honda XR, Yamaha XT und Suzuki DR groß geworden sind, wünschen sich auch heute noch solche Motorräder mit zeitgemäßer Technik, leider gibt der Markt praktisch nichts mehr her, sondern orientiert sich immer mehr in Richtung Lifestylezweiräder für Papa, der schon alles andere in der Garage stehen hat.
Wo bleibt eine zeitgemäße BETA Dual Purpose mit 350/ 400cm³ Hubraum, 35 - 45 PS, Benzineinspritzung, mindestens 6.000er Wartungsintervallen, 11 oder 12 Liter Benzintank, einem Gewicht von unter 150 kg und einem Preis von unter € 7.000,--? Mit der ich ich problemlos Montags zur Arbeit fahren und Samstags durch den Taunus schnüren kann, um am Sonntag gemeinsame Ausfahrten mit anderen Fahrern zu machen, die das zwei- bis dreifache an Hubraum und das drei- vierfache an Leistung zur Verfügung haben - ohne daß ich (wie vor Kauf einer Alp 4.0 von mir abgewogen)ständig meinen Motor wie eine Zitrone ausquetschen und befürchten muß, auf der nächsten Autobahnetappe alle verloren zu haben?! Hallo, aufwachen BETA. Die Alp 4.0 war/ ist nett. Wo bleibt das Update?