THEMA: ALP 4.0: 14.000 km

Ich möchte darauf mal etwas pointiert antworten. Wir hatten mal nen Gebietsleiter für Norddeutschland, nen netten, kleinen, freundlichen Kerl mit Bäuchlein, könnte so vom Typ her der jüngere Bruder von Danny de Vito gewesen sein. Am letzten Tag der Intermot im München musste ich ihn von hinten in den Ringergriff nehmen, weil er sonst gegenüber einem Interessenten handgreiflich geworden wäre, der als 1001. Gesprächspartner genau diese Ansprüche formuliert hatte. Warum ist der Scheinwerfer rund und nicht eckig, warum sind die Federelemente nicht einstellbar, warum ist das Fahrzeug nicht leichter und kostet auch weniger und warum sind Lenker und Fussrasten so nahe beisammen oder warum hat die ALP keinen 14-Liter-Tank....

Die grösste Stärke der ALP ist auch gleichszeitig ihre grösste Schwäche: Sie kann vieles, aber nichts richtig. Deshalb gibt es immer Raum für Kritik und wenn wir was in der in den anderen Postings erwähnten Richtung ändern, dann meldet sich die andere Hälfte und findet's nicht gut.

Bei vielen ALP Fahrern ist auch noch nicht angekommen, dass Offroadfahren die Wartungsintensität verzehnfacht. Gebrochene Speichen sind -sofern das Prob nicht epidemisch ist und das ist es bei ALP nicht- der Wartung bzw. dessen Fehlen zuzurechnen.

Die Serien Pirelli MT 21 find ich selber im Vergleich zu den auch schon dagewesenen Sahara 3 oder Karoo als Kompromiss deutlich besser. Wer nur Asfalt fährt muss vor Übernahme des Bikes mit dem Händler verhandeln.

Und nein, es ist falsch, es gibt keine bezahlbaren Gabeln an jeder Ecke. Mit der Insolvenz von Paioli konnten wir 6 Monate lang keine ALP ausliefern, weil es keine Gabeln gab. Und bitte, wir reden nicht über High End Produkte aus Japan, die als Bauteil selber selber schon ne UVP von 2.300 EURO haben. Wenn jemand dazu was besseres einfällt, bitte Vorschläge.

Ich habe selber 2 x XL 250,2 x XR 250 und einmal XL 350 sowie eine XL 500 besessen. Lagen vom Gewicht ähnlich (was kein Wunder ist, da der Suzuki-Motor näherungsweise aus der gleichen Epoche stammt), liefen aber deutlich schlechter geradeaus (Lenkerpendeln). Wo da der grosse Unterschied sein soll, sehe ich nicht.

Frank

Hallo Redcat,
wie meinste das jetzt "dass Offroadfahren die Wartungsintensität verzehnfacht"

Muss ich mir da jetzt gedanken machen?
Die grosse Wartungsintervalle
das war mit ein Grund die Sportendurogeschichte für mich an den Nagel zu hängen ud mir eine Alp4 zu kaufen.
Fahre das Ding nur Offroad ?

Kannste das konkretisieren?
Welche Wartung verzehnfacht sich denn??

Gruss Dirk

Was kann denn die Alp nicht?
Ich hatte auch eine XL 250 und eine NX 250.
Wenn man sagt die NX 250 kann nichts richtig, würde ich zustimmen.
Die Alp hat das beste Fahrwerk von den vergleichbaren alten Moppeds. XL / NX / XT
Mithalten können nur die KLR und die DR. wobei die DR viel mehr offroad orientiert ist.
Das merkt man bei DR auf Asphalt aber auch schon nach wenigen Km am Hintersten.
Somit ist für mich die Alp die Beste zur Zeit erhältliche kleine Enduro.
Sie ist wirklich Gelände tauglich und muss sich hinter KTM's und Krosser nicht verstecken.
Natürlich kann sie mit einer 100 Kg 2t'er mit 40 PS in den Händen von jemanden der weiß was er macht im Gelände nicht mithalten, aber mit der Alp kommt man bis auf die ganz steilen Hänge und da wo extreme Bodenfeiheit gebraucht wird, praktisch überall hin.
Wie mein Freund schon sagte: Das Mopped ist nicht der limitierende Faktor.

Wenn man im Gelände fährt und damit meine ich nicht Schotterpisten erhöht sich zwangsläufig die Wartung.
Angefangen davon das Birnen schneller durchbrennen bis zu Sturzschäden und die Kette muss öfters gewartet werden. Dann kommen Lackschäden, Beulen, ... dazu.

Viele Grüße
DW Tom

PS: Die Tür meines Wohnmobils hat auch den gleichen Schlüssel.

Begga75 schrieb:
Ich sagte "Wartung" und nicht "Motorenrevision" und in diesem Bereich unterscheidet sich ne ALP keinen Deut von ner Sportenduro. Nach einer Tagesetappe im Gelände muss man alle Schrauben und auch Speichen prüfen, den Luftfilter reinigen, die Kette spannen usw.. Wenn das Ding im Wasser gelegen hat wechselt man das Öl auch mal vor Fälligkeit des Intervalls.

Wenn sich jemand darüber beschwert, dass er vor der 1. Inspektion wichtige Schrauben verliert (hatten wir hier schon) oder eine gebrochene Speiche auf die Beschwerdeliste setzt, werde ich nicht müde, das zu wiederholen.

Frank

Offroadeinsatz verlangt sicher - bei jedem Fahrzeug - erhöhten Wartungsaufwand, bis hin zur technischen Durchsicht nach der Benutzung
Wir (meine und ich) haben am WE Freunde im Odenwald besucht, die im Gegensatz zu uns ziemlich extreme und erfahrene Offroadfahrer sind. Die haben uns dann mal aufgeklärt, was die bei einer Woche mit den Enduros z. B. in Spanien, Rumänien oder Tchechien abends alles an den Mopeds machen, prüfen etc. Das eine oder andere müsste ich dafür erst mal lernen ...

Trotzdem hätte ich auch nichts gegen eine Alp 4.0, die in einigen Bereichen etwas wertiger bestückt, bzw. verarbeitet wäre. Wäre nicht eine "R"-Variante ein geeigneter Weg, ohne das gelungene Konzept zu verwässern? Maximale Bauteilegleichheit, aber z. B. höherwertige Federelemente, Räder, Lenkerarmaturen, Bremsen serienmäßig gegen einen höheren Kaufpreis natürlich. Man muss seitens Beta keine neue Baureihe entwickeln, der Interessent kann sich je nach Geldbeutel und Einsatzzweck für seine Variante entscheiden. Nen guten Tausender mehr würde ich für sowas schon locker machen, wenn die "R"-Variante deutlich leichter wäre, auch mehr. Allerdinmgs lässt sich das Gewichtsthema im Rahmen der Fertigung nicht so ohne weiteres realisieren, fürchte ich. Und speziell bei mir und den eher anfängermäßigen Offroadambitionen spielt das Gewicht nicht die entscheidende Rolle.

Aber bei aller "hätte man gerne"-Diskussion, die Alp kann auch so im Gelände sicher ne Menge mehr, als ich Nur die Gabel ist (bei unseren) wirklich eine Zumutung.

lg
andi

Nun gut , diese Wartungsarbeiten sind meines erachtens selbstverständlich auch bei nicht offroad einsatz.
Brauch man nicht drüber sprechen!
Und wenn man Teile verliert, Blinker kaputt fällt die Plastics verkratz und das Dekor runterrubbelt hat man halt Enduro gefahren!

Gruss Dirk

Naja, Ölfilter wechsel ich bei den Straßenmopeten normalerweise nicht zwischen den Inspektionsintervallen (anstelle wie nach ein oder zwei Tagestouren), den LuFi gucke ich mir außer der Reihe i. d. R. auch nicht an.

Ist natürlich stark von der Staubentwicklung und (Offroad-)Motorradtyp abhängig, aber der Unterschied zu ner Tagestour und 10.000 km Inspektionsintervallen finde ich als jemand, der nicht mit Cross- und Enduromopeds "groß" geworden ist, schon beachtlich.
Will das nicht diskutieren, ist mir nur aufgefallen.

lg
andi