THEMA: Fragen zur Ventilspieleinstellung Alp 200

Hi allerseits

nach langer Zeit bin ich auch mal wieder da und ich will mich morgen mal an die Ventilspiel-Kontrolle bzw Einstellung bei der Alp machen.

Ich habe mir dazu schon das hier hochgeladene Werkstatthandbuch zu Gemüte geführt. Das behandelt zwar prinzipiell nur die Alps bis 2008 (hab eine 2013er) aber ich nehme einfach mal an, dass sich am Ventiltrieb nicht allzu viel verändert hat. Wenn das wirklich so einfach ist wie es aussieht dann wird das die schnellste Ventilspielkontrolle bzw. -Einstellung meines Lebens.

Aber ich bin etwas stutzig geworden. Man benötigt laut Werkstatthandbuch ein Sonderwerkzeug 90890-01311
Einstellung Ventilspiel. Braucht man das wirklich oder geht auch ein kleiner Maulschlüssel? Wie groß müsste der sein?

Außerdem steht dort, dass der seitliche Zylinderkopfdeckel ab muss. Aus den Arbeitsschritten geht aber für mich nicht hervor, warum. Muss der wirklich ab oder geht es auch ohne?

Und letzte Frage: dort steht als Arbeitsschritt nach der Erklärung, dass die Stellvorrichtung nach innen gedreht wird für kleineres Spiel und nach außen für größeres Spiel der folgende Punkt
"• Den Regler installieren, um zu vermeiden, dass er dreht und die Kontermutter festziehen."
Hä? Was für einen Regler wo installieren? Meinen die damit einfach die Fühlerlehre drunter schieben, damit die Einstellschraube sich nicht mitdreht?

Danke schonmal
Alex

Lass Dich von der Übersetzung nicht verwirren, es ist wirklich so einfach, wie es nur sein kann. Einen kleinen leicht gekröpften Maul-/Ringschlüssel, passenden Schlitzschraubendreher und alles ist gut.
An Deckeln habe ich nur die runden abgeschraubt bzw. im Lichtmaschienendeckel den kleinen runden Deckel wie beschrieben ab, damit man darunter an die Schraube auf der Welle kommt und mit einem 17er Steckschlüssel den Motor drehen kann.

Klar vorher Zündkerze raus,Tank runter und die kleinen Plastikdeckel unterm Tank, damit man Platz hat. Bei der Angabe von 0,08 bis ,13 tendiere ich immer eher zu 0,15... Aber das ist wahrscheinlich wie das Diskutieren über die richtige Ölsorte ;-)

Wenn du liest "Den Regler installieren ..." bis du auf Seite 44, das gilt für die 125er! Schau mal besser bei der Alp 200, ab Seite 115! Das sieht dann auch viel eher aus wie bei dir

Der Motor ist (zumindest in dieser Hinsicht?) bei den Alp 200 identisch. Es gibt da keinen seitlichen Zylinderkopfdeckel, ist ja kein Boxer

Wenn man weiß was man tut geht das Prozedere tatsächlich ziemlich schnell.

Beim ersten mal 2013 war bei mir das Spiel etwas zu klein und 2015 dann genau passend (jeweils ~2500 km).

Arbeit

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Das Ventilspiel des Motors muss regelmäßig geprüft und eventuell eingestellt werden.

Wann

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Laut Beta Handbuch alle 5000km. Bei überwiegender Geländefahrt ruhig wesentlich öfters, z.B. bereits alle 1000km!
Da sich das Ventilspiel nicht im Stand verstellt, ist es gleichgültig ob vor oder nach einer längeren (Winter-)pause eingestellt wird.

Schwierigkeit

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Mittel (ein falsch eingestelltes Ventilspiel kann schwere Schäden am Motor verursachen)

Infos

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Beta "Werkstatthandbuch ALP 4T - 125/200 cc" S.115-116 (Download bei betabikes.de)

"1986 Honda XL600R How To Adjust The Valves" (englisch)

"Motorcycle Repair: How to adjust the Valves or Valve Lash on a 1985 Honda XR600" (englisch)


Material

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Lappen
Panzertape
Druckluft
(Dichtungen nur wenn beschädigt, war bislang nicht nötig)

Werkzeug

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Knarrenkasten
Fühlerlehre 0,10 mm (bzw. besser Fühlerlehrensatz)
Ringschlüssel 10mm (gekröpft) & 17 mm
Schraubendrehersatz
Optional: Drehmomentschlüssel 17 Nm (Zündkerze laut NGK 15-20 Nm)
Optional: Motorradständer (Hubständer, Getränkekiste, ...)


Vorbereitung

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Beta waschen (am besten mit abgebautem Tank, damit später beim Einstellen von oben kein Dreck rieselt)
Kalter Motor!
Leerlauf
Motorrad aufbocken (nicht zwingend, aber hilfreich)
Sitzbank abbauen
Tank abbauen
Dreieckige Plastikverkleidungen beidseitig abschrauben 2 * Ph 2
Hupe abschrauben SW 8 und "nach hinten weg" mit Panzertape oder Kabelbindern befestigen
Kabel/Schläuche von den beiden Wartungsöffnungen wegziehen und (z.B. mit Panzertape) festbinden

Motor öffnen

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Bereich um die beiden Wartungsöffnungen reinigen (Lappen / Druckluft), besonders über dem Auslassventil
Zündkerzenstecker abziehen, Bereich um die Zündkerze mit Druckluft ausblasen und Zündkerze SW 18 rausschrauben
Zwei Verschlüsse am Lichtmaschinendeckel (seitlich Inbus 10 und oben SW 17) abschrauben
Wartungsöffnung am Einlassventil mit Knarre SW 17 abschrauben
Wartungsöffnung am Auslassventil mit 17 mm Ringschlüssel o.ä. abschrauben (Knarre passt nicht), geht besser von links

Motor auf "Oberen Totpunkt" bringen

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Rotor der Lichtmaschine gegen den Uhrzeigersinn drehen (SW 17) bis oben im "Schaufenster" die OT Markierung passt
Wenn sich beim drehen "am OT" die Ventile bewegen, noch eine komplette Runde 360° weiter drehen

Ventilspiel messen

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Gilt für Einlass- und Auslassventil (gleiche Motorstellung)
Auslassventil geht besser von rechts
Mit Fühlerlehre Spiel "saugend" messen
Ventilspiel (bei kaltem Motor): EINLASS UND AUSLASS: 0.08 - 0.13 mm (0.003 - 0.005 in)
Wenn es nicht passt, muss eingestellt werden. Lieber etwas zu viel als etwas zu wenig Spiel.

Ventilspiel einstellen

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Kontermutter mit gekröpftem Ringschlüssel SW 10 lösen
Spiel mit Schlitzschraubendreher einstellen
Spiel mit Fühlerlehre prüfen
Kontermutter anziehen
Spiel erneut prüfen!
Wenn Spiel nicht passt, Vorgang wiederholen (kann durchaus einige male nötig sein)

Abschluss

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Wartungsöffnungen (Ein- und Auslassventil) schliessen
Zwei Verschlüsse am Lichtmaschinendeckel schliessen
Zündkerze einschrauben (17 Nm) und Stecker aufstecken
Hupe festschrauben
Panzertape entfernen
Plastikverkleidungen festschrauben
Tank anbauen, Spritleitung wieder verbinden
Sitzbank anschrauben

hallo

die obige anleitung ist sehr gut !
wichtig ist auch die Drehrichtung wie beschrieben zu beachten.
der rest geht von allein .

Es war mein erstes Mal beta Schrauben und bis zum Einlassventil war ich noch echt begeistert davon, wie einfach das alles geht und wie wartungsfreundlich die gute doch ist. Ventilspiel messen war dann ein kleiner Akt, weil man die Fühlerlehre nicht mal Ansatzweise gerade in die Lücke bekommt. Aber das ging noch, Einlass war okay.
Aber Auslass......... An der Einstellung des Auslassventils saß ich ungefähr so lange wie am gesamten Rest der Aktion. Man kommt nicht ran, sieht mangels Licht nichts und zu allem Überfluss hat sich am Auslass (am Einlass nicht) grundsätzlich die Einstellschraube beim fest ziehen der Kontermutter mitgedreht. AAAARGH!
Hab's nicht mehr geschafft, sie jetzt wieder fertig zusammen zu bauen. Motor ist zu aber alles andere ist noch ab. Am Einlass bin ich bei 0,13 und am Auslass 0,14-0,15 (15 geht rein aber sehr schwer).
Danke jedenfalls für die Anleitung. Sehr hilfreich :)

Wenigstens muss man zum Ventilspiel einstellen nicht das halbe Motorrad auseinander nehmen. Das kommt bei anderen Moppeds durchaus vor.

Beim messen hilft es, das Fühlerblatt etwas einzuknicken - ungefähr bei 2 cm so 20 Grad. Dann kommt man besser in der Wartungsöffnung klar. Den Knick bekommt man allerdings nie wieder raus.

In meiner Garage ist es eh ziemlich duster, deswegen arbeite ich immer mit Stirnlampe. Dann ist es zwar auch nicht optimal, aber mit etwas Mühe sieht man "in dem Loch" genug.

Beim festziehen der Kontermutter mit dem Schraubendreher "gegenhalten". Eventuell die Einstellschraube sogar erst etwas weiter öffnen als nötig und die Kontermutter festziehen. Dann dreht sich die Schraube noch etwas mit und in Summe passt es dann. Kann aber wirklich ein paar Versuche notwendig machen.

hallo

es gibt kleine winkelschraubendreher und auch sogenannte gnubbel die nur ein paar cm lang sind .
auch kann man einen bit nehmen und mit nem kleinen schlüssel anheben .
ich hab einen satz fühlerlehren die sind mit der schere dünner geschnitten worden um besser an enge stellen zu kommen .

meistens liegt es nur am unpassenden werkzeug und nicht an der konstruktion selbst .
bei Ducati darfst den ganzen motor für so aktionen vorschwenken .....