Erstmal Danke für das Foto, gerne mehr davon! Ich versuch mal eine "Rekonstruktion" was da passiert ist ...
Man sieht auf dem Foto die hintere Seite mit dem Batteriehalter. Der Tacho ist nach unten hin schmaler, also ist die Stelle mit dem Problem die linke untere Ecke (obere Ecke hätte mich ein bisschen gewundert, Wasser läuft ja eher nach unten). Ich tippe mal stark drauf, da ist Wasser durch die Dichtung (oder anderweitig?) an diese Stelle gekommen und Feuchtigkeit hat dort ne Weile gestanden. Das ergibt erstmal Fehlfunktionen, dann eventuell Bauteildefekte und zusammen mit dem Strom Korrosion, der die Leiterbahnen (und bei längerer Einwirkung sogar die Bauteile) angreift. Ursächlich war also tatsächlich wohl eine unzureichende oder falsch montierte Dichtung - das ist schon mal gut zu wissen!
Sowas zu reparieren ist halt Glückspiel. Generelles Vorgehen: In dem Bereich die Bauteile ablöten, Korrosion mit Glasfaserstift so gut es geht entfernen, Leiterbahnen rekonstruieren (der "Lötzinn-See"), Bauteile prüfen (soweit erkennbar) und wieder auflöten, Funktion testen. Eine Lage "Plastik 70" hilft eventuell zukünftige Schäden zu vermeiden. Sobald man eine Kleinigkeit bei den Leiterbahnen übersehen hat oder eins der Bauteile doch Schaden genommen hat, funktioniert das Teil danach aber immer noch nicht.
Original vom Hersteller wird das mit dem "Lötzinn-See" ja so nicht ausgeliefert, die Firma hat also wohl einen Reparaturversuch unternommen der nicht geklappt hat. Die 45 Euro dafür würde ich für angemessen halten, dürfte ne halbe Stunde Arbeit gewesen sein (+ Handling). Sorry, aber das die Firma "das Bauteil mutwillig zerstört hat" halte ich für Quatsch, ob der Reparaturversuch allerdings fachmännisch ausgeführt wurde kann ich anhand des Fotos so auch nicht erkennen (der See ist schon etwas komisch). Was ich allerdings für wenig angemessen halte, ist die Kommunikation. Wenn dem Kunden Kosten entstehen sollte ich das als Firma VORHER ankündigen: "Wasserschaden, wir können es probieren, Chancen nur 50:50, Preis X, keine Garantie, ihre Entscheidung". Viele (Handy Reparatur-)Betriebe lehnen "Wasserschäden" generell ab, der Ausgang ist ungewiß, Garantie auf die Reparatur schwierig und der Kunde ist nachher sauer wenn er Geld bezahlt hat und das Teil immer noch nicht läuft (so wie hier) oder nach kurzer Zeit wieder defekt ist. So einen Reparaturversuch nachher nicht einmal zu erwähnen geht dann aber mal garnicht.
Der Tacho ist jetzt tot, kann aber eventuell noch als Ersatzteilträger dienen "aus 2 mach 1" oder als Vorlage bei einem weiteren Teil wo die andere Ecke "gefressen" hat (Adresse kommt per PM).