Hallo zusammen,
ich will noch einmal unter aussagekräftigem Titel zusammenfassen, was ich kürzlich über die Kondensator- und Sperrdioden-Schaltung von RR und XTrainer gelernt habe. Einfach nur, damit die Nachwelt es leichter findet.
Konkret geht es um den Kondensator, der im Kabelbaum von XTtrainer und RR verbaut ist. Ist er defekt, kommt es im Zusammenspiel mit der Diodenschaltung zu ein paar überraschenden Nebeneffekten.
Ich habe im angehängten PDF versucht zu erklären, was dann vor sich geht. Zumindest wie ich mir das denke.
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Zur Warnung: Ich gebe nur halbgares Halbwissen von mir. Ich habe das weder gelernt noch studiert. Aber das skizzierte Gedankenmodell hat mir geholfen, die seltsamen Phänomene zu verstehen, so dass ich denke, dass es halbwegs stimmt.
Ist der Kondensator defekt, fühlt sich die Elektrik an wie verhext und kann einen in den Wahnsinn treiben:
- Die Spannung an den Batteriepolen ist nicht mit der Spannung im Bordnetz identisch.
- Je nach Messpunkt und Zeitpunkt kann man eine Spannung messen, die erheblich über oder unter der erwarteten Spannung liegt.
- Die Bordspannung (= Tachoanzeige der RR) kann (zu) niedrig sein, obwohl zeitgleich die Batterie „zerkocht“ wird. Dieses Verhalten hatte ich mit dem Original-Regler meiner XTrainer (MY 2016).
- Es kann aber auch vorkommen, dass der Regler nicht mehr als 14,x Volt abliefert. Dann bleibt die Spannung an der Batterie ok, die Bordspannung kommt aber (zumindest zunächst) nicht über ca. 9 Volt hinaus - und die Ölpumpe springt nicht an. Dieses Verhalten hatte ich, nachdem ich einen Zubehör-Regler von All Balls eingebaut hatte.
- Die Spannung zwischen den Batteriepolen und dem Bordnetz kann sich angleichen, wenn der Motor eine Weile läuft.
- Zumindest anfangs (je nach Batteriezustand aber ev. auch dauerhaft) wird die Spannung im Bordnetz bei steigender Drehzahl überraschenderweise *sinken*. Zwischen den Batteriepolen sollte sich dieses Verhalten dagegen nicht beobachten lassen.
Gemeinerweise kann man nicht einmal sicher vorhersagen, wie sich die Elektrik im konkreten Einzelfall verhalten wird, weil letztlich Typ und Zustand von Batterie und Regler ebenfalls hinein spielen.
Unterm Strich lohnt es sich also bei quasi jeder Art von Elektrik-Problem, nach dem Kondensator zu sehen. Selbst wenn er zunächst überhaupt nicht beteiligt zu sein scheint.
Dabei sollte man damit rechnen, dass auch ein Wackelkontakt vorliegen kann. Die Drahtfüße des Kondensators sind (zumindest bei manchen Baujahren) direkt in den Stecker gecrimpt. Wenn ein Fuß bricht (was häufig passiert), wird er vom umgebenden Schrumpfschlauch auf Spannung gehalten. Das Ergebnis kann der perfekte Wackeler sein, der schon durch Motorvibration angeregt wird. Das dürfte die Fehlersuche dann noch schwieriger machen.
Immerhin: Der Kondensator kostet bei Beta keine sieben Euro und wer sich selbst was lötet/crimpt, kommt mit zwei Euro aus. Zur Fehlersuche kann man außerdem auch einfach die Diodenschaltung überbrücken. Dann sollten ebenfalls alle Merkwürdigkeiten schlagartig verschwinden.
So, nun viel Erfolg bei der Fehlersuche und allzeit einen gebrochenen Kondensatorfuß!
Dominik