THEMA: KTM AG stellt Insolvenzantrag

Wer mehr Geld ausgiebt als er einnimmt, kann irgendwann seine Rechnungen nicht mehr bezahlen.

Die Schlagzeile schlechthin im Motorradsektor: Die KTM AG stellt Insolvenzantrag.
Die Befreiung aus der Misere soll anschließend in Eigenverwaltung gelingen.

Mehr Details und was das bedeutet, könnt ihr aktuell auf vielen Nachrichtenkanälen nachlesen.

Bin schon gespannt, was da schief gelaufen ist

Das überrascht mich jetzt schon etwas.

Gut, es stehen viele unverkaufte Motorräder herum, die mit starken Rabatten angeboten werden. Dass es aber jetzt so schnell geht, bedeutet für mich, dass einfach zu wenig Kapital vorhanden ist. Die Übernahmen von Husqvarna, GasGas und zum Teil von MV Agusta, die MotoGP…
Das alles kostet.
Das bedeutet für mich, dass KTM einfach zu schnell vom reinen Nischenanbieter zum vermeintlichen Global Player aufgestiegen ist.

Das kommt zwar überraschend aber nicht ganz ohne Vorwarnung.

Vor wenigen Monaten stand hier mal was über die nicht rosige finanzielle Situation von KTM, habe mich danach erstmals mit deren Bilanz auseinandergesetzt. Im laufe eines langen Lebens lernt man ja so einiges.

Die waren eigentlich schon letztes Jahr Pleite und habe nur Dank einer hohen Kapitalspritze des Eigentümers eine ausgeglichene Bilanz vorlegen können.

Grund waren aber nicht die Mopeds, die wurden weiterhin als profitabel bewertet. Bei den E-Bikes hatten KTM sich wohl mächtig verspekuliert (sinngemäßes Zitat: "Wir konzentrieren uns hier zukünftig nur auf den Hochpreissektor") und dabei viel Geld verbrannt.

Ein zentraler Satz der Bilanzkommentierung war (wieder nicht wörtlich) das "alle risikobehafteten Geschäfte in die Bilanz aufgenommen wurden" und "diese zukünftige Bilanzen nicht mehr belasten werden", d.h. ab jetzt machen wir wieder Gewinn.

Das hat wohl absolut nicht hin gehauen. Mit einem Insolvenzantrag hat man ein mächtiges Werkzeug in der Hand da man sich von allen verlustbringenden Geschäften trennen kann, der Moped-Sektor von KTM wird überleben oder einen Käufer finden.

Bin gespannt wie sich das weiter entwickeln wird.

Gruß
Werner

Ich kann es nur immer wieder wiederholen, es gibt eine mega menge mit Menschen, die ein fettes Konto haben, die fahren aber nur selten Geländemotorräder.
Der Rest spart für so etwas, und da wird eine Summe über die magische 10T schon echt mies.
Ich habe neulich eine neue Husqvarna Enduro für über 13T gesehen, ich bin da definitiv raus.
Ist aber wie immer nur meine Meinung, in Zeiten wo ich mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern einen Einkaufswagen pro Woche ohne Trinken 250,- zahlen muss, muss man sehen, wie man sein Hobby finanziert und es wird nicht besser.

Ein schon vor einigen Tagen veröffentlichter Artikel beschreibt die sich jetzt zugespitzte situation recht gut.


Gruß
Werner

die sind nicht insolvent, die haben nur aufgehört Geld zu verdienen

Gertrud von der Leyen wird das jetzt sicher auch noch zur Chefsache machen .

Ich gehe auch davon aus, dass die in den letzten Jahren zu schnell gewachsen sind und vielleicht zu viel zugekauft haben.
Wie hier schon erwähnt, wird ja alles immer schneller immer teurer.(Glas Weizen in der Kneipe nicht mehr unter 4,50 €!. Der Kasten kostet zum Glück noch unter 20 €.)
Bin selbst beim blau/weißen Händler tätig. Da wird mir schonmal übel, wenn man die Preisschilder betrachtet.
Und wenn man aktuell sieht, wie es in der Automobilbranche aussieht...
Da werden aktuell wieder tausende von Jobs wegrationalisiert. Die Leute, die davon betroffen sind, werden im nächsten Frühjahr bestimmt nicht freudestrahlend zum nächsten Mopedhändler laufen und da die neuesten Modelle
kaufen.
Da kommen keine schönen Zeiten auf uns zu.
Nacht Mattes

umschlu schrieb: grössenwahn.
viel zu viele mopeds und fahrräder gebaut für die es keine käufer gibt.