Live von der Enduro Europameisterschaft 2018
Philipp Müller berichtet selber:
Die letzten Wochen war ich zusammen mit meinem Bruder sehr viel unterwegs. Wir haben einige erfolgreiche Trainingstage in Ungarn und Italien verbracht und sind abschließend den ersten Lauf zur Enduro Europameisterschaft in Fabriano mitgefahren. Dort konnte ich eine meiner besten Leistungen bisher abliefern.
Doch von vorne. In Ungarn haben wir gemeinsam mit ein paar Trainingskollegen aus unserer Gegend vier Tage auf großen Trainingsgeländen verbracht. Die super Bedingungen dort haben wir auch ideal ausgenutzt, haben viel Sektionstraining gemacht und sind viele verschiedene Enduroprüfungen auf Zeit gefahren.
Nach ein paar Ruhetagen zuhause, ging es weiter nach Bergamo/ Italien. Gemeinsam mit dem DMSJ Junior Team haben wir uns auf den anstehenden EM-Lauf vorbereitet. Viele Steine und Waldpassagen waren dafür genau das Richtige um sich auf den Streckencharakter in Fabriano einzuschießen.
Rund 500km weiter südlich trafen wir Dienstag abends dort ein. Die folgenden Tage habe ich zur intensiven Streckenbesichtigung und Vorbereitung des Motorrads genutzt, bis es Samstag morgens von der Startrampe runter ging. Mit einem schnellen Crosstest auf einem steilen Wiesenhang, einer Enduroprüfung mit rund 400hm auf drei Kilometern, einem kleinen nicht sehr anspruchsvollen Extremtest und einer sehr schönen Etappe war die Strecke nach meinem Geschmack. Das zeigte sich auch prompt in der ersten Sonderprüfung des Tages. Als ich aus dem Crosstest kam und auf dem Display die 21. Platzierung sah, dachte ich mir: „Was hast du anderes erwartet, hier hast du halt nichts zu melden und bist eben hinten in deiner Klasse.“. An der ersten Zeitkontrolle haben mir meine Betreuer gesagt, dass dies die 21. Zeit Overall von gut 150 EM-Startern war! Von da an lief das ganze Wochenende einfach nur perfekt. Ich machte kaum einen Fehler und steigerte mich sogar bis zur 16. Zeit Overall im Crosstest.
Damit habe ich eines meiner Besten Ergebnisse bisher eingefahren und hoffe, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist. Platz 7 am Samstag und Platz 8 am Sonntag in der mit am stärksten besetzten Klasse „Over 250 4T“. Zweit- und drittbester Deutscher wurde ich ebenfalls und habe damit Konkurrenten aus der Deutschen Meisterschaft geschlagen, die dort normalerweise ein gutes Stück vor mir sind. Mit diesem Ergebnis muss ich eigentlich die gesamte Europameisterschaft bestreiten und mache mir deshalb derzeit schon Gedanken wie der nächste Lauf in Rumänien zu realisieren ist.
Viel Erfolg für den weiteren Saisonverlauf.