Wen es interessiert, hier wie angedroht unser Erlebnis mit Espada:
Meine Frau und ich liebten schon immer Fahrzeuge aus Italien
. Was lag also näher, als sich nach einem sehr,sehr intensiven Kassensturz etwa richtig geiles zu gönnen. Ein Exot sollte es sein, die Wahl fiel auf einen Lamborghini Espada. Gesagt, getan, 1998, als die Preise noch nicht so abgehoben waren (für das Geld bekäme man heute einen neuen Golf mit mittlerer Ausstattung) kam er ins Haus. Kurz danach gab es schon die erste größere Reparatur. Sie war aber nicht dem Auto anzukreiden, sondern irgendeinem Stümper im bisherigen Leben des Autos, die uns mal schnell eine fünfstellige DM-Summe gekostet hat. Wir waren fürs Erste bedient
. Die ersten Zweifel kamen auf, ob wir uns mit dem Lambo nicht doch ein wenig zu weit aus dem Fenster geneigt haben...
Er lief dann aber doch wieder und spätestens wenn die 12-Zylinder jubilierten war alles vergessen, wirklich alles. Wir schlossen uns natürlich auch einem entsprechenden Club an. Und dieser Club organisierte eine Fahrt nach Bologna in die heiligen Hallen von Lamborghini.
Zu diesem Zweck wurde Espada natürlich herausgeputzt, gewaschen, poliert usw. Technisch wurde auch noch mal alles gecheckt und 3 Tage vor Abfahrt sollte eine letzte Fahrt zur Tankstelle evtl. noch vorhandene Mängel aufzeigen. Alles war ok und wir waren sehr gespannt. Dann am Freitag war es soweit, Koffer verstaut, Brotzeit vorbereitet, Frau einsteigen lassen und die Zündung eingeschaltet. Ein paar Sekunden gewartet, bis das tickern der Benzinpumpen langsamer wurde und dann "Start". Nach ein paar Umdrehungen, in denen er nicht ansprang, machte ich mir noch keine Gedanken, aber als die Batterie dann doch immer schwächer wurde, kam ich schon ins grübeln. Ich holte eine Ersatzbatterie und überbrückte. Wieder leergeorgelt. Also Haube auf und Fehlersuche war angesagt. Es waren zwei separate Zündanlagen verbaut und jede lieferte einen prächtigen
(im Gegensatz zur Alp). Benzin war auch vorhanden, denn die herausgeschraubten Kerzen waren feucht, außerdem roch man es. Also habe ich "schnell" einen anderen Satz Kerzen reingeschraubt und die inzwischen wieder aufgeladene Batterie lies den Anlasser schön durchdrehen, aber sonst passierte nichts.
Wir waren stinksauer, Dreckskarre!
Nach dem wir uns wieder beruhigten, luden wir das Gepäck in unser Alltagsauto und fuhren dadurch relativ langweilig nach Bologna, denn das Event
wollten wir auf keinen Fall verpassen.
Am Sonntagabend kamen wir wieder zu Hause an und meine erster Weg führte mich zum Lambo. Und jetzt ratet mal, was passierte? Auf den ersten Schlüsseldreh lief er, als wenn nichts gewesen wäre. Genauso wie gestern die Alp und sie stand übrigens genau auf dem Platz, an dem der Espada damals stand... Ich bin ja nicht abergläubisch...
So, ich hoffe, ich habe niemand gelangweilt, aber vielleicht findet es der eine oder andere ganz amüsant. Der Espada haben wir vor vier Jahren wieder verkauft, getreu dem Motto "Schuster, bleib bei deinen Leisten".