Nachdem wir uns mit der weicheren Stoßdämpferfeder der Fahrwerksoptimierung der Alp von hinten genähert haben, ist jetzt die Gabel unseres Wanderfreundes an der Reihe. Auch vorne herum soll die Projektalp dem von uns vorgezogenen Einpersonenbetrieb angepasst werden.
Die Alpgabel bietet serienmäßig keine Einstellmöglichkeiten. Sie ist einfach, unkompliziert und hält vermutlich ewig. Allerdings ist sie, wie das Federbein, im Originalzustand auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 280 kg vorbereitet und damit für den spaßigen Geländeeinsatz zu stark gedämpft.
Bevor wir uns an daran machen, dass Gabelöl zu wechseln, tauschen wir erst einmal die beiden Inbusschrauben (10 mm Gewinde) an der unteren Gabelbrücke aus (rote Markierung oben im Bild). Die serienmäßig verwendeten Schrauben verlangen nämlich nach einem 7er Inbusschlüssel und der ist in den meisten Werkzeugkästen nicht enthalten. Die nun an der Projektalp verbauten Schrauben können mit einem 8er Inbus gelöst werden (der ist in jedem einigermaßen gut sortierten Werkzeug dabei), was unter Umständen einmal nötig sein könnte, wenn die Gabel nach ungewolltem Bodenkontakt auf Verspannungen geprüft werden muss.
Wie das Gabelöl im Detail zu wechseln ist, haben wir in unserer "Gabelwartung Alp 200" ganz detailliert beschrieben (am besten ausdrucken und mit in die Garage nehmen). Damit sollte das jeder schaffen, der das Vorderrad ohne Probleme ausbauen kann.
Wir nehmen das richtige... Gabelöl! Damit meinen wir weniger die Marke als die Viskosität. Im Solo-Offroadbetrieb ist uns wichtig, dass die Gabel möglichst leicht ein- und, um für den nächsten Stoß bereit zu sein, wieder ausfedert. Das serienmäßige Gabelöl dämpft die Gabel so stark, dass sich bei ausgiebigen Touren schon einmal die Handgelenke beschweren können.
Wir entscheiden uns für ein recht dünnes SAE 4W und füllen genau so viel ein, wie in unserer Projektalp drinnen war. Nach gutem Abtropfen der Feder innerhalb der Gabel liefen genau 260 ml aus jedem Holm in unser Auffangglas. Das ist weniger als in den Herstellerunterlagen nachzulesen ist, aber wie sich später zeigt, ist es kein schlechter Wert.
Es wird gerne über progressiv gewickelte Gabelfedern für die Alp diskutiert, eigentlich unnötig, die Alp hat sie bereits serienmäßig (s.o.).
Wenig oder besser gesagt, nichts von außen zu sehen, aber die Wirkung ist prima. Die Alp federt nun mit deutlich weniger Kraft ein und kommt ohne viel Verzögerung zurück in ihre Ausgangslänge.
Nur ganz sensible Naturen könnten sich jetzt bei Topspeed auf der Landstraße über etwas zu wenig Dämpfung beschweren. Im Gelände macht die fahrwerkstechnisch auf den Soloeinsatz optimierte Alp jetzt viel mehr Spaß. Wer mit seiner Alp 200 alleine und gerne im Gelände unterwegs ist, sollte unbedingt über die Änderung der Stoßdämpferfeder und über dünneres Galböl nachdenken!
Die Projektalp wird langsam ungeduldig, sie will endlich ins Gelände...
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Die Alp für Track und Tour
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