Irgendwie war ich im Laufe der Diskussion erst etwas verwirrt, warum zwei Zettel am Gurt sein sollen - Ihr meint das aber wohl bei zweiteiligen Gurte (die mit Haken). Ich verwende einteilige Gurte (in einer Schlaufe: "Umreifung") und da muß natürlich auch nur ein Zettel dranhängen.
Letztlich ist bei Kontrolle/Schaden halt doch immer der Benutzer für die Eignung der Gurte verantwortlich - egal was der Händler gesagt hat. @sry: Wenn dein Händler die Gurte mit DIN EN 12195-2 bewirbt, muß das meines Wissens zwingend am Gurt dranstehen, also wird da so ein Zettel auch dranhängen. Wenn das nicht am Gurt dransteht ist das ein klarer Mangel und ich würde die Teile zurückgeben (auch wenn schon verwendet).
Neulich beim Endurotraining hatte sich beim Nachbar trotz Stützkreuz der Haken seines Gurtes aus der Lasche am Anhänger gelöst und das Mopped ist bei langsamer Fahrt auf dem Hänger umgekippt. Der KTM hat es nicht geschadet aber der Hänger sah etwas verbogen aus. Sowas will ich nicht, daher bei mir keine Haken sondern immer Umreifung - Geschmackssache.
Interessanter finde ich eigentlich die Frage, welche Zugkraft der Gurt haben muß. Irgendwo im Netz hatte ich als Richtwert mal gelesen, daß der Gurt bei unserer typischer Verwendung "Niederzurren auf Hänger bzw. im Transporter" in etwa die daN Zahl haben sollte, die das Motorrad in kg hat - plus ein wenig Reserve (mehr schadet da natürlich nicht). Bei einer Alp 200 mit ~110kg würde also ein 150 daN Gurt prinzipiell locker ausreichen - sowas "dünnes" bekommt man als Ratschengurt aber eher nicht. Wenn ich auch mal meine R1200GS (~250kg) o.ä. transportieren möchte, nehme ich persönlich eher Gurte mit mindestens 400 daN (bzw. 800 daN in der Umreifung) und gut ist. Im Netz bekommt man solche 800 daN Gurte, 4St. für < 20 Euro, wenn man drauf achtet sogar mit dem richtigen DIN EN Zettel dran
Wo wir jetzt eh schonmal beim Thema Zurrgurte sind, versuch ich mal ein ganz kurzes "How To Zurrgurte" um bei der nächsten Kontrolle keinen Ärger zu bekommen:
- Gurte nach DIN EN 12195-2 verwenden, muß am Gurt leserlich dranstehen (damit wohl kein Klemmschloss sondern nur Ratschengurte)
- keine kritischen Beschädigungen am Gurt
- Alter des Gurtes ist unkritisch
- Zugkraft 400 daN oder höher (s.o.)
- Gurte an scharfen (Blech-)Kanten schützen
Tip 1: An Scheuerstellen (z.B. scharfen Blechkanten) die Gurte unbedingt schützen, also dort einen Kantenschutz, dickes Stück Stoff, Feuerwehrschlauch o.ä. unterlegen.
Tip 2: Wenn man die Gurte eh nur für den Motorradtransport verwendet, sind diese meist zu lang - nervig beim verknoten. Einfach das überflüssige Ende mit Schere abschneiden und die Enden mit Feuerzeug abflammen, damit diese nicht ausfusseln.
Bitte bei Bedarf ergänzen/korrigieren. Das ist natürlich mein Stand der Erkenntnis und keine Rechtsberatung